Laura als hoffnungslos überforderte Mutter, die alles richtig machen will und doch das Gefühl hat, nichts wirklich hinzubekommen. Alex, der Expolizist, der nun die Dorfkneipe führt und selbst einen dunklen Fleck in seiner Vergangenheit hat. Frank, Lauras Nachbar, Schwager und ermittelnder Polizist. Lisa, die verschwunden ist ... Fast alle Figuren wirken sehr lebensecht und unverwechselbar mit ihren Sehnsüchten und in ihrer Unperfektheit. Manche Szene wollte in meinem Kopf aber einfach kein schlüssiges Bild ergeben, z.B. Lisas Begegnung mit Silke und wie sie gemeinsam herumkichern. Oder die Auflösung, weil aus meiner Sicht lange nichts an der Figur auf "die Bestie" hindeutete. Natürlich sollte das, wie die vielen gut platzierten Cliffhanger, die Spannung erhöhen. Aber in so einem Fall fühle ich mich als Leser ein bisschen an der Nase herumgeführt. Auch zeitlich hatte ich ein Problem mit der Einordnung von Berta, der „Greisin“, die lt. meiner Rechnung um die 60 Jahre als sein müsste. Diese kleinen Stolpersteinchen ändern aber nichts daran, dass ich mich richtig gut unterhalten gefühlt habe und das Buch innerhalb von zwei Tagen durchlesen musste.
Fazit: Ein geschickt und spannend konstruierter Thriller. Leseempfehlung. 4****