Die Geschichten dieser Anthologie haben viele Gemeinsamkeiten: Sie spielen in mehr oder weniger idyllischen Dörfern - zumindest, bevor der Leser einen Blick hinter die Kulissen werfen darf. Denn dort lauert das Grauen, mal direkt als todbringendes Monster, mal eher subtil, wir erfahren nur durch Andeutungen, was den Dorfbewohnern Angst einjagt, und sind in beiden Fällen froh, nicht in diese Dörfer gereist zu sein. Außerdem wurde „Dorfidyll“ herausgegeben von QINDIE, einem Zusammenschluss von Selfpublishern, der für gute Bücher spricht. Das merkt man diesen Geschichten an. Sie sind durchweg von hoher Qualität, haben ein professionelles Lektorat und Korrektorat durchlaufen. Jeder der Autoren setzt auf eine andere Art von Gruseleffekt. Nicht alle zogen mich gleichermaßen in ihren Bann, aber einige bescherten mir unruhige Nächte. Eine belebte sogar einen fast vergessenen Albtraum meiner Kindheit wieder. Wer zartbesaitet ist, sollte das Buch nicht unbedingt vor dem Schlafengehen lesen.
Lobend erwähnen möchte ich ebenfalls das Cover des Buches. Es passt perfekt zum Titel - wirkt auf den ersten Blick idyllisch, bei genauerem Hinsehen aber unheilvoll. Genauso wie diesen Mann habe ich mir den Reisenden vorgestellt, der in der Ichform erzählend mit seinen Zwischenspielen jeweils den Bogen von einer zur nächsten Geschichte schlägt und seine Identität erst am Ende der Anthologie offenbart. Um die Beiträge dieses geheimnisvollen Mannes einordnen zu können, sollte man die Geschichten in der vorgegebenen Reihenfolge lesen. Also dann - gute Reise, wenn Ihr Euch traut!
Fazit: Gruselig und spannend. Wir erfahren, in welche Dörfer man besser nicht reisen sollte. 5*****
Das Taschenbuch hat 267 Seiten und kostet 10 Euro. Das E-Book ist für 2,99 Euro erhältlich.
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