Der zweite Krimi um Anna Benz und Markus Hauer beginnt mit einer ungewöhnlichen Leiche. Anscheinend haben mehrere Täter mit unterschiedlichen Waffen den Mann getötet, der im Wald bei Stuttgart gefunden wurde. Wie bei "Tödliche Jagd", dem ersten Krimi der Autorin, erwarten den Leser auch hier eine spannende Jagd nach dem Mörder, interessante und sehr gut recherchierte Einblicke in die Polizeiarbeit und ebenso gelungene Einblicke in Annas Privatleben.
Das Gebiet der Cyberkriminalität, auf das die Gründe für den Mord und die folgenden Taten uns führen, war für mich genauso neu, wie für die Autorin, bevor sie mit ihren Recherchen begann. Umso interessanter fand ich die Erklärungen des "Darknet" und seiner kriminellen Möglichkeiten. Silvia Stolzenburg ist es gelungen, teilweise sogar Sympathie für die Täter zu erzeugen. Gerade Tobias wünscht man während des Lesens, dass er sein Gewissen erleichtern möge, denn er leidet unheimlich unter dem, was er (mit)getan hat. Das Motiv für den Mord am Anfang der Geschichte leuchtet mir in seiner brutalen Konsequenz zwar nicht wirklich ein, diese Tatsache trübte aber nicht mein Lesevergnügen. Im Gegenteil! Da ich mich selbst zu den "Betroffenen" zähle, weiß ich, dass irgendwo im Hinterkopf Rachegedanken schlummern. Zum Glück ist meines Wissens in der Realität noch niemand der Betroffenen deswegen zum Mörder geworden. Oder eben doch - auf dem Papier eines perfekt inszenierten Krimis.
Die Nebenhandlung um Anna Benz' Privatleben gefiel mir ebenfalls wieder sehr gut. Zeigt sie uns doch die menschliche, verletzliche Seite der Ermittler. Gut fand ich, dass Annas Lebensgefährte Jens dieses Mal etwas aktiver sein durfte und mir dadurch sympathischer wurde.
Fazit: 5***** und Vorfreude auf den dritten Anna Benz Krimi.
Das Taschenbuch hat 288 Seiten und kostet 12,95 Euro. Das E-Book ist für 7,99 Euro erhältlich.
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