Mir haben die mit Worten gemalten Bilder sehr gefallen, die Metaphern sind, für das was die Menschen im Herzen bewegt. Unscheinbar, alltäglich und gerade deshalb vertraut und nicht weit von hier. Liebe kann sich äußern in der Art, Tomatenscheiben auf ein Brot zu legen. Liebe kennt geheime Formeln, die über die Jahre bleiben. Alte Liebe, längst vergessen geglaubt, kann nach Jahrzehnten neuen Lebensmut schenken. Und die Last, etwas Notwendiges nicht getan zu haben, bleibt für immer.
Teilweise empfand ich die Geschichten als sehr traurig, in ihrer Schwere fast schon deprimierend. Aus der Leserunde und von der Autorin selbst weiß ich, dass dieses Empfinden weder gewollt ist, noch bei allen Lesern so ausgelöst wird. Selbst wo ich hoffnungslose Dunkelheit zwischen den Zeilen sah, entdeckten andere noch einen verheißungsvollen Lichtschimmer.
Allesamt sind es sehr berührende Geschichten, die man am besten einzeln und mit Pausen dazwischen lesen sollte, um sie wirken zu lassen. Die Sätze sind wohlformuliert, kein Wort scheint zu viel, keines zu wenig. Das Buch trägt dazu bei, den Blick nach innen zu richten, in Regionen unseres Herzens, die stets im Schatten liegen. Gerade jetzt, wenn die Welt im Novembernebelgrau versinkt, und wir Muße haben, über Vergänglichkeit und Tod nachzudenken, über die Liebe und das, was bleibt.
Fazit: nachdenkliche 5*****
Das Büchlein ist als Hardcover mit Schutzumschlag im Verlag Klöpfer & Meyer erschienen und hat 178 Seiten. Es kostet 20 €. Das E-Book ist für 14,99 € erhältlich.
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