In diesem Blog geht es ausschließlich um Literatur oder, einfacher gesagt, um Bücher. Ihr findet hier Buchempfehlungen, meine Rezensionen zu Büchern und e-Books, die ich gelesen habe, und Hinweise auf Downloads von e-Books. Da ein Blog durch Kommentare am Leben gehalten wird, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese Funktion fleißig nutzt.

Sonntag, 9. Dezember 2018

"Brehms Tierleben - Die Gefühle der Tiere"

Brehms Tierleben – Die Gefühle der Tiere ist ein ungewöhnliches Buch, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Zum Einen die Herangehensweise Brehms – er betrachtete das lebende Tier, seinen Charakter, Verstand, ja, seine Gefühle. Dieser Respekt vor dem lebenden, fühlenden Wesen scheint uns heute, in Zeiten der Massentierhaltung und „Entnahme“ störender Wildtiere abhanden gekommen zu sein. Um so wichtiger finde ich das Anliegen Karsten Brensings, auf der Grundlage von Brehms Werken neues Verständnis für die Tiere zu wecken, die hier in Deutschland mit uns ihren Lebensraum teilen. Und das ist für mich der zweite große Pluspunkt diese Buches – es beschreibt unsere heimischen Wildtiere. Wenn wir Glück haben und in nahezu unberührter Natur leben, wie z.B. hier im Oberen Donautal, können wir fast allen beschriebenen Tieren noch in freier Wildbahn begegnen. Persönlich hätte ich mir ja noch Luchs, Gämse und Uhu gewünscht, weil die hier ebenfalls unterwegs sind. Aber das konnten ja weder Brehm noch Brensing wissen. 

Brehms Original-Texte in Kombination mit den historischen Illustrationen, von denen schon Charles Darwin schwärmte, weil sie für ihn die besten waren, die er je gesehen hat, geben dem Buch sein ganz besonderes Gesicht. Es macht einfach Spaß, in dem Buch zu lesen, weil aus den Texten Brehms vor allem eins spricht: Respekt vor dem Tier. Es tut gut, sich daran wieder zu erinnern. Danke dafür, Dr. Karsten Brensing. 


Fazit: Ein Buch voller Respekt vor unseren Wildtieren. Sehr empfehlenswert. 5*****

Das Hardcover mit Schutzumschlag ist im Duden Verlag erschienen, hat 240 Seiten und kostet 20 Euro.


"Winter" Das große Lesebuch für die ganze Familie

„Winter ist die Zeit des Zusammenkommens ...“, und des Lesens und Vorlesens. Das große Lesebuch für die ganze Familie lädt dazu ein, den Winter lesend zu begleiten. In acht Kapiteln, von den Herbststürmen und dem ersten Raureif über Advent und Heilige Nacht bis hin zu den ersten Schneeglöckchen präsentiert uns Ulrike Schrimpf zauberhafte Texte von bekannten und weniger bekannten Autoren, liebevoll illustriert von Lisa Manneh. Große Namen wie Astrid Lindgren, Kurt Tucholsky, Otfried Preußler oder Selma Lagerlöf versprechen großartige Geschichten. Die der jüngeren Autoren sind ebenso lesenswert. Alle zusammen malen ein buntes Bild des Winters, der eben nicht nur kalt und grau oder weiß ist, sondern auch voller Herzenswärme, kleiner Wunder und  großer Abenteuer. 

Wir lesen von der Schneekönigin, vom Schlittenfahren, von Eisbären, Weihnachtshunden und Wunschzetteln, von Winterwundern vor vielen Jahren im Stall bei den Hirten und heute an der Grenze zwischen Europa und Asien. Dazu kommen Gedichte, Rätsel, Rezepte, alles was den Winter heimelig macht, ist in diesem Buch vereint. 

Mir gefällt besonders gut, dass viele Geschichten Auszüge aus Büchern sind und so zum Mehr- und Weiterlesen animieren. So wie „Heidi und der Winter im Dörfli“, „Zara“ oder „Die kleine Hexe und der Maronimann“. Am Ende des Buches findet sich eine Übersicht der Autoren und ein Quellenverzeichnis. Zwei Seiten laden ein, die liebsten Familienrituale aufzuschreiben. 

Auch der Einband des Buches ist etwas Besonderes. Das Hardcover ist im oberen Teil mit geprägtem Textil, im unteren mit glattem Papier bezogen, und lädt so immer wieder zum Darüberstreichen ein. 


Fazit: Ein rundum gelungenes, liebevolles Buch und ein wertvolles Geschenk für die ganze Familie. 5*****

Das 22 x 29 cm große Hardcover ist im HERDER Verlag erschienen, hat 240 Seiten und kostet 32 Euro. 




"Zimmerservice" - Halloween Special von Bloody Qindie (Anthologie)

„Zimmerservice“ klänge ja ganz freundlich, würde er nicht von Bloody Qindie präsentiert und dann noch mit dem Untertitel „Halloween Special“. Nach dem Jahrmarkts Halloween Special vom letzten Jahr war ich sehr gespannt, was mich im Gruselhotel erwartet. In 13 Zimmern bzw. Geschichten präsentierten die Autoren ganz unterschiedliche Gruselarten. Geister, Nachtmahre, Riesenmonster, verhexte Familienbande oder einfach nur stinkender Schimmel ... richtig gemütlich war es in keinem der Zimmer. Richtig fies wird es, wenn die eigene schwarze Katze auch mitspielen will und ausgerechnet bei ... der passenden Geschichte erscheint und Dich unverwandt anschaut. Aber auch ohne tierische Unterstützung hat mir das Buch angenehme Lese- und etwas weniger angenehme Nachtruhe bereitet. Manche Geschichten sollte man lieber nicht vor dem Einschlafen lesen. 

Insgesamt gefielen mir die Geschichten dieses Mal sehr unterschiedlich. Es gab eine Handvoll, die ich super fand, und zwei, die mich nicht wirklich überzeugen konnten. Dazwischen lag solide, gute Unterhaltung. Dass es nicht immer übernatürlich zuging, fand ich persönlich ein wenig enttäuschend, aber das lag wohl an meiner Erwartung: Halloween = Geister. Besonders gelungen fand ich „Die Welt in der Welt“ von Mika Krüger, „Die blaue Blume“ von Daniel Dekkard (danach konnte ich nicht gut schlafen), „Zuflucht“ von David Pawn (Darüber rätsele ich immer noch) „Das Gruselhotel von Hohenzell“ von Divina Michaelis und „Von Albträumen und Nachtmahren“ von Katharina Gerlach.

Richtig genial ist in meinen Augen das Cover. Es ist so schön schaurig und gleichzeitig zweideutig – sehr verlockend! 


Fazit: Einen lesenswerte Gruselanthologie 4****

Das Taschenbuch hat 286 Seiten und kostet 10 Euro. Das E-Book ist für 2,99 Euro erhältlich.