In diesem Blog geht es ausschließlich um Literatur oder, einfacher gesagt, um Bücher. Ihr findet hier Buchempfehlungen, meine Rezensionen zu Büchern und e-Books, die ich gelesen habe, und Hinweise auf Downloads von e-Books. Da ein Blog durch Kommentare am Leben gehalten wird, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese Funktion fleißig nutzt.

Freitag, 4. Dezember 2020

Bloody Qindie präsentiert: Dorfidyll: Halloween Special

Die Geschichten dieser Anthologie haben viele Gemeinsamkeiten: Sie spielen in mehr oder weniger idyllischen Dörfern - zumindest, bevor der Leser einen Blick hinter die Kulissen werfen darf. Denn dort lauert das Grauen, mal direkt als todbringendes Monster, mal eher subtil, wir erfahren nur durch Andeutungen, was den Dorfbewohnern Angst einjagt, und sind in beiden Fällen froh, nicht in diese Dörfer gereist zu sein. Außerdem wurde „Dorfidyll“ herausgegeben von QINDIE, einem Zusammenschluss von Selfpublishern, der für gute Bücher spricht. Das merkt man diesen Geschichten an. Sie sind durchweg von hoher Qualität, haben ein professionelles Lektorat und Korrektorat durchlaufen. Jeder der Autoren setzt auf eine andere Art von Gruseleffekt. Nicht alle zogen mich gleichermaßen in ihren Bann, aber einige bescherten mir unruhige Nächte. Eine belebte sogar einen fast vergessenen Albtraum meiner Kindheit wieder. Wer zartbesaitet ist, sollte das Buch nicht unbedingt vor dem Schlafengehen lesen. 


Lobend erwähnen möchte ich ebenfalls das Cover des Buches. Es passt perfekt zum Titel - wirkt auf den ersten Blick idyllisch, bei genauerem Hinsehen aber unheilvoll. Genauso wie diesen Mann habe ich mir den Reisenden vorgestellt, der in der Ichform erzählend mit seinen Zwischenspielen jeweils den Bogen von einer zur nächsten Geschichte schlägt und seine Identität erst am Ende der Anthologie offenbart. Um die Beiträge dieses geheimnisvollen Mannes einordnen zu können, sollte man die Geschichten in der vorgegebenen Reihenfolge lesen. Also dann - gute Reise, wenn Ihr Euch traut! 

Fazit: Gruselig und spannend. Wir erfahren, in welche Dörfer man besser nicht reisen sollte. 5*****


Das Taschenbuch hat 267 Seiten und kostet 10 Euro. Das E-Book ist für 2,99 Euro erhältlich. 





Mittwoch, 25. November 2020

"Still schweigt der See" von Tina Schlegel

„Still schweigt der See“ ist nach „Schreie im Nebel“, „Die dunkle Seite des Sees“ und „Der Wolf vom Bodensee“ der vierte Krimi von Tina Schlegel um Kommissar Paul Sito. Packend und berührend fand ich sie alle, weil nicht nur die Ermittlungsarbeit der Polizei und das Privatleben von Paul Sito, Miriam, Roman Enzig und weiteren beschrieben werden. Immer geht es auch um moralische Fragen. Dieser vierte Band hat mich besonders bewegt, weil das Geschehen hochaktuell ist. Demonstrationen, Klimaschutz, rechtes Gedankengut, über diese Themen lesen und hören wir täglich etwas in den Medien. Die Autorin nutzt diese Aktualität als Hintergrund für ein nervenzerrendes Geiseldrama. An der Universität Konstanz wurden fünfzig Personen als Geiseln genommen. Zunächst ist unklar, was die Geiselnehmer bezwecken.


Erschreckend fand ich, wie jede Veränderung der Lage sofort in den sozialen Medien verbreitet wurde. Und auch, wie schnell rohe Gewalt sich breitmacht, selbst an einem friedlichen, dem Lernen dienenden und wegen des Blicks über den Bodensee sogar idyllischen Ort wie der Uni Konstanz. Die persönliche Verstrickung der Hauptfiguren in das Geiseldrama ließen mich beim Lesen mitfiebern und auf eine gute Lösung hoffen. Die moralische Frage, ob man ein Leben opfern darf, um viele zu retten, brachte mich zum Nachdenken. Aber Moral ist nicht erpressbar, Unmoral schon. Zu dieser Aussage sehr passend finde ich das Cover mit dem Foto der Imperia.


Viele Dialoge, einige zeitliche Rückblenden und nicht zuletzt die manchmal unkonventionelle Arbeitsweise von Paul Sito lockern das Geschehen auf. Auch wenn es hier um ernste Themen geht, die zum Nachdenken anregen, so ist „Still schweigt der See“ vor allem eins - ein sehr gut geschriebener, packender Bodenseekrimi, den ich nicht aus der Hand legen mochte, bis ich wusste, wie er ausgeht. 


Fazit: Spannend, berührend und zum Nachdenken anregend. 5*****


Das Taschenbuch ist im Emons Verlag erschienen, hat 318 Seiten und kostet 13 Euro. Das E-Book ist für 9,49 Euro erhältlich. 




Freitag, 20. November 2020

"The Loop - Das Ende der Menschlichkeit" von Ben Oliver

„The Loop“ ist ein Hightech-Gefängnis für Jugendliche. Sie alle warten hier auf ihre Exekution. In einer schmerzhaften Prozedur wird ihnen täglich über mehrere Stunden Energie abgesaugt. Flucht ist unmöglich, einzig die sogenannten „Aufschübe“ geben ein wenig Hoffnung. Allerdings weiß niemand, was ihn beim Aufschub erwartet. Es sind unterschiedlichste medizinische Experimente und nicht alle kommen von dort zurück oder sind danach noch sie selbst. Allerdings, einen Aufschub abzulehnen, bedeutet die sofortige Exekution. 


Der Untertitel: Das Ende der Menschlichkeit" ist sowohl doppeldeutig, als auch Programm. Es ist eine total unmenschliche Welt in nicht allzu ferner Zukunft, in die wir mitgenommen werden und den sechszehnjährigen Luke im „Loop“ begleiten. Egal, was die Jugendlichen getan haben, es sind Kinder! Der Jüngste ist zehn. Warum habe ich dieses Buch trotzdem bis zum Ende gelesen? Weil der Autor es geschickt versteht, Momente der Hoffnung einzubauen. Für Luke sind es Kleinigkeiten, die ihm den Gefängnisalltag erleichtern, und die auch mich als Leser gerührt haben. Und dann ist bei jedem Buch, das im Gefängnis spielt, die egal wie irrwitzige Hoffnung, dass eine Flucht gelingen möge. Natürlich nimmt die Geschichte Fahrt auf. In die Aneinanderreihung Lukes scheinbar gleicher Tage 736, 737, 738 ... mischen sich irgendwann kleine Besonderheiten. Und auch das alles überwachende Computersystem „Happy“ scheint nicht unfehlbar. 


Ein spannendes Buch, das selbst scheinbar unlogische Ereignisse im Nachhinein doch noch schlüssig erklärt. Bis auf eine Ausnahme, die Sache mit dem Trigger. Die Auflösung am Schluss kam für mich etwas hastig, als wollte der Autor die beim gemächlichen Beginn verlorene Zeit wieder herausholen. Und irgendwie schreit alles nach einer Fortsetzung. Ein Jugendbuch, das gern auch Ältere lesen dürfen. Sprachlich gekonnt, gut zu lesen, mit Liebe zum Detail geschrieben. Das auf den ersten Blick nüchterne Cover ist ebenfalls sehr schön gestaltet. Auf der matten Grundfläche stehen die Buchstaben "LOOP" glänzend und erhaben. Wenn man genaus hinschaut, sieht man ins Gefängnis hinein. Es passt wunderbar zum Inhalt des Buches.


Fazit: Eine beeindruckende, spannende Dystopie. 5*****



Das Taschenbuch hat 400 Seiten, ist im Carlsen Verlag erschienen und kostet 15 Euro. DAs E-Book ist für 8,99 Euro erhältlich. 






Dienstag, 6. Oktober 2020

"Das Buch eines Sommers" von Bas Kast

 Das Buch eines Sommers weckt zu Beginn hohe Erwartungen, als von Nicolas, dem Abiturienten, und seinem Onkel Valentin erzählt wird. Der Onkel lebt fern aller Normen und zeigt seinem Neffen, dass es im Leben Wichtigeres gibt, als Karriere. Valentin ist so herrlich unkonventionell, seine Gedanken gehen ins Herz ... und dann kommt ein Zeitsprung. Nicolas ist einige Jahre älter, verheiratet mit Valerie, sie haben einen gemeinsamen Sohn. Von den Gedanken, die der Onkel ihm mit auf den Weg gegeben hat, ist nicht viel übrig. Nicolas lebt für seinen Job, da muss sich die Familie unterordnen. Bis etwas passiert, das seine Sichtweise sehr langsam ändert.

Das Buch ließ mich sehr zwiespältig zurück. Es gibt zwei, drei Stellen, die ich richtig gut finde. Insgesamt aber ist es vorhersehbar, teilweise sehr einfach, umgangssprachlich und Klischees bedienend, geschrieben. Als wenn ein Sachbuchautor aus ein paar guten Gedanken einen Roman gebastelt hat. Die Botschaft steht schon auf dem Cover im Untertitel - „Werde, der du bist“. Während mir als Leser ziemlich schnell klar wurde, was Nicolas tun muss, kehrt er nach ein paar Gedankenblitzen zunächst immer wieder in seinen alten Trott zurück. So las ich mich durch 240 Seiten Geschichte und Gedanken, auf denen nichts Herausragendes, Spannendes, Überraschendes passiert. Kleine Geschichten anderer Autoren werden eingeflochten, ohne dass irgendwo im Buch, auch nicht im Anhang, ein Hinweis auf die Quelle zu finden ist. Die Auflösung mit den Namen „Nicolas“ und Christopher“ am Ende fand ich unbefriedigend.


Schade, das Buch konnte meine hohen Erwartungen, die es auf den ersten Seiten geweckt hatte, leider nicht erfüllen. 

Fazit: „Werde, der du bist“ - damit ist bereits auf dem Cover alles gesagt. 3***


Das Hardcover mit Schutzumschlag ist im Diogenes Verlag erschienen, hat 240 Seiten und kostet 22 Euro. Das E-Book ist für  18,99 Euro erhältlich. 




Dienstag, 29. September 2020

"Heimat muss man selber machen" von Sina Trinkwalder

 Sina Trinkwalder hatte mich schon mit ihrem Buch „Wunder muss man selber machen“ begeistert, in dem sie beschrieb, wie sie vor über zehn Jahren in der für Deutschland totgesagten Textilbranche einen Betrieb gründetet und Menschen, die am „normalen“ Arbeitsmarkt keine Chance hatten, Arbeit und Würde zurückgab. Und nicht nur das, der Betrieb funktioniert auch heute noch ganz wunderbar. Diese Historie taucht auch in „Heimat muss man selber machen“ wieder auf, denn nicht jeder Leser kennt auch das erste Buch. Und ich persönlich finde es gut, immer wieder an die Energie, das Vertrauen in sich und Andere erinnert zu werden, womit Sina damals manomama gründete. Denn der nächste Schritt ist die Erkenntnis, dass „selber machen“ immer besser ist, als zu jammern. 

Heimat, das ist nicht Vereinsmeierei und „wir hier drinnen halten zusammen gegen die Anderen da draußen“. Heimat passiert im Herzen, wenn Menschen erkennen, was sie verbindet. Gemeinsam anpacken, den Anderen wertschätzen, einander ein Lächeln schenken ... all das und noch viel mehr, ist Heimat. Eine gute, tröstende Erkenntnis, gerade in dieser unruhigen Zeit, in der es oft nur noch schwarz oder weiß, wir oder die zu geben scheint. Nur, man muss es halt selber machen. Aufeinander zugehen. Sich und sein Herz öffnen. Dann kann Heimat überall sein, bunt und bewegend.


Das gefühlsbetonte Sachbuch liest sich leicht und flüssig, als würde die Autorin mit einem plaudernd auf der Couch sitzen. Die verwendete Umgangssprache („selber“ machen) verstärkt diesen Eindruck und ist meiner Meinung nach ein bewusst eingesetztes Stilmittel, um diesen lockeren Plauderton zu verstärken. Als würde eine gute Freundin mir raten, was ich als Fazit dieses Buches sehe: 


Fazit: „Jammer nicht! Mach es selber besser!“ 5*****


Das Hardcover mit Schutzumschlag ist im dtv Verlag erschienen, hat 208 Seiten und kostet 18 Euro. Das E-Book ist für 14,99 Euro erhältlich. 




Mittwoch, 16. September 2020

"Kalmann" von Joachim B. Schmidt

Kalmann mínn, du liebenswerter Sheriff von Raufarhövn

Kalmann, 33 Jahre alt, lebt im Haus seines Großvaters in Raufarhövn, einem kleinen Fischerdorf im Nordosten Islands. Manche bezeichnen ihn als „Dorftrottel“, doch sein weiser Großvater erklärte ihm, dass jeder Mensch irgendwie anders sei, und damit wäre auch Kalmann normal. Diese liebenswerte Weltsicht hat Kalmann geprägt und zieht sich durch das ganze Buch. 

Erzählt wird in der Ich-Form, wir haben also direkt an Kalmanns Gedanken teil. Die sind oft kindlich naiv in ihrer eigenen Logik, manchmal von Unsicherheit geprägt, auch Wut kommt vor, und dann macht Kalmann Dinge kaputt. Trotzdem muss man ihn einfach gern haben, den isländischen Forrest Gump mit Sheriffstern, Cowboyhut und Mauserpistole, der Haie fängt und daraus den zweitbesten Gammelhai von ganz Island herstellt. Alles ganz prima, kein Grund zur Sorge.


Doch eines Tages findet Kalmann im Schnee auf der Hochebene Melrakkaslétta eine große Blutlache. Bald ist ein Zusammenhang hergestellt zum spurlosen Verschwinden des „Königs von Raufarhövn“, Róbert McKenzie. Polizei kommt ins Dorf, von nun an ist es mit der Ruhe vorbei. Immer neue „Puzzleteile“ tauchen auf, die weder die Lösung des Falls noch Róbert näher bringen. Und dann klärt sich am Ende doch alles auf, kein Grund zur Sorge.


Kalmann muss man einfach mögen, trotzdem oder gerade weil er so speziell ist. In gewisser Weise hält Joachim B. Schmidt uns einen Spiegel vor, denn wie oft beurteilen wir Menschen danach, ob sie der „Norm“ entsprechen oder nicht und stecken sie vorschnell in entsprechende Schubladen? Der Autor zeichnet auch die zahlreichen Nebenfiguren mit viel Liebe zum Detail, indem er sie mit unterschiedlichen Eigenarten ausstattet, die uns doch irgendwie vertraut vorkommen. Jeder ist eben anders und dadurch sind alle normal. 


Fazit: Ein wunderbares, herzwärmendes und spannendes Buch, das uns mitnimmt in die raue Welt der isländischen Küste. 5*****


Das Buch ist im Diogenes-Verlag erschienen. Die gebundene Ausgabe hat 352 Seiten und kostet 22 Euro. Das E-Book ist für 18,99 Euro erhältlich, das Hörbuch für 22,85 Euro. 

Dienstag, 1. September 2020

Das Mädchen am Strand (Die Inselkommissarin 2) von Anna Johannsen

 Der zweite Inselkrimi um Hauptkommissarin Lena Lorenzen und ihren jungen Kollegen Johann Grasmann führt uns auf die nordfriesische Insel Föhr. Maria, 14 Jahre alt und sehr vernünftig für ihr Alter, ist verschwunden. Die Eltern wollen zunächst gar nicht, dass die Polizei nach ihr sucht, da sie einer religiösen Sekte angehören. Marias ältere Schwester, die sich von den Eltern und der Sekte losgesagt hat, bittet jedoch die Polizei um Hilfe.

An diesem Buch hat mich besonders beeindruckt, mit wieviel Fingerspitzengefühl Lena Lorenzen und damit die Autorin das Thema religiöse Sekte anpackt. Hier wird nicht abgestempelt, oder in Schubladen gesteckt, sondern ohne Vorurteil ganz genau auf die betroffenen Menschen und ihre Befindlichkeiten geschaut. Der Kriminalfall bleibt trotzdem spannend, und auch die Entwicklung des Privatlebens der Ermittler gefiel mir. 

Fazit: Ein gelungener zweiter Teil der Reihe, der Lust auf mehr und Meer macht. 5***** 

Das Taschenbuch ist bei Edition M erschienen, hat 349 Seiten und kostet aktuell 9,81 Euro. Das E-Book ist für 4,41 Euro erhältlich oder gratis innerhalb von kindle unlimited.


 


Mittwoch, 26. August 2020

"Der Tote im Strandkorb" (Die Inselkommissarin 1) von Anna Johannsen

 Wenn ich in diesem Sommer schon nicht ans Meer fahren kann, muss das Meer eben zu mir kommen. Die "Inselkommissarin"-Krimis sind für mich genau richtig, um auf eine spannende Reise an die Nordsee zu gehen. Lena Lorenzen war mir auf Anhieb sympathisch, ebenso ihr junger Kollege Johann Grasmann. Ich war noch nie auf Amrum, aber die Insel  wurde so beschrieben, dass ich Lust bekam. selbst einmal dorthin zu reisen. Ein bisschen beneidete ich die Kommissare tatsächlich um diese herrliche Arbeitsumgebung. Mittagspause mit Meerblick hat was. Der Krimi kommt ohne brutale Szenen aus. Interessant fand ich den Einblick in die Ermittlungsarbeit, auch wenn das Hinzuziehen des Hackers nicht legal war. 

Zwar war mir recht früh klar, in welcher Richtung das Mordmotiv zu suchen war, das nahm der Geschichte aber nicht die Spannung. Ein wohldosierte Anteil Privatleben der Kommissarin (ihre ehemals große Liebe, ihr Vater, zu dem sie den Kontakt abgebrochen hat) wirkten auf mich nach der Auflösung des Falls wie ein Cliffhanger - ich wollte wissen, wie es weitergeht und freue mich, dass es 5 weitere Krimis mit der Inselkommissarin gibt. 

Lobend erwähnen möchte ich den guten und fehlerfreien Schreibstil, der angenehm zu lesen ist. Die vielen Dialoge, insbesondere während der Befragungen, aber auch im Austausch der beiden Kommissare untereinander, lockern die Story auf. 


Fazit: Ein schöner Nordseekrimi mit Inselflair. Ein bisschen Sommerurlaub für die Seele. 5*****

Das Taschenbuch ist bei Edition M erschienen, hat 283 Seiten und kostet 9,81 Euro. Das E-Book ist für 4,41 Euro erhältlich oder gratis über kindle unlimited. 



Donnerstag, 7. Mai 2020

"Ich sehe was, was du nicht siehst" von Mel Wallis de Vries

Das Buch fängt sehr spannend an. Was war mit Emma passiert? Und wie würde es mit dem Urlaub der vier verbliebenen Freundinnen weitergehen? Sprachlich korrekt, aber einfach zu lesen - ganz dem Genre Jugendbuch entsprechend. Ein Buch zum eben mal wegschmökern, dachte ich. Allerdings kamen nach und nach ein paar Stolpersteinchen dazu, an denen ich mich störte. Zum Einen die Charaktere der vier Freundinnen. Auf der einen Seite sehr überzeichnet, geradezu klischeehaft in ihrer Zickigkeit, Übersinnlichkeit, Empfindsamkeit, Traurigkeit. Auf der anderen Seite doch so austauschbar, dass ich des Öfteren zurückblättern musste, aus wessen Sicht nun gerade erzählt wird. 

Es tauchten Fragen auf zu Emmas Verbleib. Wohin war sie gebracht worden? Von wem? Wieso kam niemand und brachte ihr Essen / Trinken? Es schien alles irgendwie unlogisch (wurde aber später gut geklärt.) Diese Rückblenden auf Emmas Sicht des Geschehens im Winter sind über weite Strecken das einzig Spannende.
Im Großen und Ganzen wird in der ersten Hälfte des Buches nur berichtet, wie die vier Freundinnen mit dem Bus nach Südfrankreich fahren und was sie auf dem Campingplatz machen. Die Betonung liegt auf „berichtet. Denn bei der Beschreibung des Urlaubs fehlte mir absolut das für Südfrankreich Typische. Es war immer nur von den Befindlichkeiten der Mädchen zu lesen. Wer gerade wie rumzickt. Fast kein Wort über Düfte, Licht, Pflanzen oder Sonne, Wind und Wasser auf Haut. Schade. Dadurch wirkt das ganze Buch eben eher wie ein Bericht, nicht wie ein (Jugend-)Roman.

In der zweiten Hälfte des Buches wurde es etwas spannender. Die Autorin legte geschickt eine falsche Fährte aus, nur um am Ende mit einer, wie ich finde, gekonnten Auflösung zu kommen. Allerdings bedient sie sich dabei einer gewissen Unlogik, sodass mich das Buch insgesamt leider nicht überzeugen konnte.

Positiv erwähnen möchte ich auf jeden Fall das Cover. Einfach und doch Aufmerksamkeit erregend in Art einer Kreidezeichnung. Es passt gut zu dem „Kinderspiel“-Titel und verspricht dennoch Spannung. Da die anderen Bücher dieser Reihe der Autorin ähnlich gestaltet sind, gibt es einen hohen Wiedererkenneffekt. Aus den oben genannten Gründen werde ich aber kein weiteres dieser Bücher lesen. 

Fazit: Das Buch konnte mich leider nicht begeistern. 3*** Sterne.

Das Buch ins im Verlag ONE erschienen, hat 240 Seiten und kostet 12,99 Euro. Das Taschenbuch ist für 8,99 Euro erhältlich.


Montag, 23. März 2020

"#klimaretten" von Rainer Grießhammer

Klimaretten, das wollen wir doch alle. Zumindest die von uns, die verstanden haben, dass es so nicht weitergehen kann. Jeder, der in dieser Richtung aktiv ist, darf sich durch das Buch von Rainer Grießhammer angesprochen fühlen. Es liefert nicht nur eine Fülle aktueller Informationen zum Thema Klimawandel und -rettung, sondern auch jede Menge Argumente für die Diskussion mit den Uneinsichtigen, Klimawandelleugnern und FFF-Beschimpfern. Wenn man sie denn findet, die Information bzw. die Argumente. Denn seinem im Vorwort erhobenen Anspruch, ein Nachschlagewerk zu sein, wird das Buch leider nicht gerecht. 

Positiv:: die Fülle der Fakten, ihre Deutung, die Widerlegung falscher oder zumindest falsch eingeordneter Aussagen, (z.B. der Windkraftgegner zum Thema Vogelsterben), Argumente gegen den (eigenen) inneren Schweinehund usw. Dies alles zusammen zeigt einen Weg in die richtige Richtung.
Negativ aus meiner Sicht: die Textlastigkeit des Buches. Die Masse an langen Sätzen  ermüdet selbst den motiviertesten Leser bald. Es scheint, als sollte wirklich kein i-Tüpfelchen ausgelassen werden, sodass ganz viel, teilweise auch nebensächliche Information in die sehr klein geschriebenen Texte gepackt wurde. Das erschlägt den Leser, die wesentliche Botschaft wird von einem Berg Nebenaussagen erschlagen. 
Ich hätte mich gefreut, wenn mehr Stichpunkte, Übersichten, Zusammenfassungen das Wiederauffinden gelesener Information erleichterten. Die gelben Kästen sind mit ihren Beispielen ein guter Anstaz, aber auch hier versteckt sich die Grundinformation in -zig Zeilen Text. Da fällt es schwer, sich vorzustellen, in der Diskussion mit einem Klimawandelleugner mal eben das Buch aus der Tasche zu ziehen und das passende Gegenargument zu suchen. Bis ich das gefunden habe, ist mein Gesprächspartner entweder eingeschlafen oder heimgegangen. Zwar finden sich im Anhang ein nichtalphabetisches Hashtagverzeichnis sowie ein alphabetisches Stichwortverzeichnis. Letzteres gibt bei den meisten Suchbegriffen aber die Ziel-Seite mit dem Zusatz „f“ oder „ff.“ an, was auf mehrere Seiten Text zum Stichwort verweist.

Die schwer lesbare Art des Buches setzt viel Wohlwollen voraus, um sich damit zu befassen. Damit spricht es meiner Meinung nach nur die Leute an, die es überhaupt für notwendig halten, das Klima zu retten. Kaum ein Klimawandelleugner wird sich freiwillig durch die langen Texte quälen. Um solche Leute zu überzeugen, braucht es klare, kurze Aussagen. Die suchte ich leider vergebens. Schade. 


Fazit: Gut gemeint, voller Informationen, aber viel(!) zu unübersichtlich für ein Nachschlagewerk. 3***

Das Taschenbuch hat 258 Seiten, ist im Lambertus-Verlag erschienen und kostet inklusive kostenloser E-Book-Version 19,90 Euro. Das E-Book allein ist für 15,99 Euro erhältlich.


Donnerstag, 5. März 2020

Crime Mysteries "Jack the Ripper"

„Crime Mysteries“ ist eine neue Reihe der Ullmann Medien GmbH. Die Bücher wurden aus dem Englischen übersetzt, und so startete die Serie passenderweise mit „Sherlock Holmes“ und „Jack the Ripper“. „Wow“, dachte ich, als ich die beiden Bücher das erste Mal in der Hand hielt, „sind die schön!“ Auf dem Einband von „Jack the Ripper“ sind echt wirkende Blutflecken sichtbar und fühlbar. Auch dieses Buch ist voller wunderschöner Illustrationen und jede einzelne Seite ist auf besondere Weise nostalgisch verziert, die das Buch alt wirken lässt. Die Geschichten um „Jack the Ripper“  werden aus Sicht des Inspectors George Absalom erzählt, der dem Mörder über einen längeren Zeitraum auf der Spur ist. Jeder der zehn Mordfälle ist in drei Abschnitte unterteilt. Am Ende jedes Abschnitts wird eine Frage gestellt, die man als aufmerksamer Leser in der Lage sein sollte, zu beantworten. Hier fiel mir, im Vergleich zum ersten Teil „Sherlock Holmes“, das erfolgreiche Miträtseln leichter, sodass ich dieses Buch für Einsteiger bzw. jüngere Leser als erstes empfehlen möchte. Ansonsten gibt es aus meiner Sicht auch hier nur Gutes zu sagen: Spannende Fälle, die uns ins Victorianische London entführen. Der erste Fall beginnt 1889. Die Illustrationen und Verzierungen machen das Buch zu etwas Besonderem. Und das Alles gibt es auf 224 Seiten für nur 9,99 Euro. Ein wirklich schönes Geschenk, das man sich selbst oder anderen Krimi- bzw. Rätselfreunden machen kann.


Fazit: wunderschön gestaltete, historische, spannende, kleine Rätselkrimis. 5*****





Crime Mysteries "Sherlock Holmes"

„Crime Mysteries“ ist eine neue Reihe der Ullmann Medien GmbH. Die Bücher wurden aus dem Englischen übersetzt, und so startete die Serie passenderweise mit „Sherlock Holmes“ und „Jack the Ripper“. „Wow“, dachte ich, als ich die beiden Bücher das erste Mal in der Hand hielt, „sind die schön!“ Das ungewöhnliche Format von 17 x 23,5 cm bringt die wundervollen Illustrationen gut zur Geltung, mit denen „Sherlock Holmes“ prall gefüllt ist. Jede einzelne Seite ist nostalgisch verziert, sodass man das Gefühl bekomt, in einem antiken Buch zu blättern. Erzählt wird aus Sicht von Dr. John Watson, der vorgibt, die zehn Kriminalfälle im Jahr 1885 aufgeschrieben zu haben. Diese werden jeweils in drei Teilen präsentiert. Am Ende jedes Teils steht eine Frage, die der aufmerksame Leser beantworten können sollte. Ansonsten hilft der Lösungsteil am Ende des Buches. Ich gebe zu, mit dem um-drei-Ecken-Denken des Sherlock Holmes war ich an manchen Stellen überfordert. Welche Kette von logischen Schlüssen er aus einer winzigen Kleinigkeit zog. Das schadete dem Lesevergnügen aber nur wenig. 

Ein weiteres Plus dieser Reihe ist das aus meiner Sicht hervorragende Preisleistungsverhältnis. Das recht große, nostalgisch illustrierte Buch hat 224 Seiten und zwei Umschlagklappen, die sich als Lesezeichen (praktischerweise für Kriminalfall vorn und Lösungsteil hinten) verwenden lassen. Das Ganze ist für 9,99 Euro erhältlich. Ein Schnäppchen für alle, die gern beim Lesen miträtseln. Und ein hübsches, preiswertes Geschenk für jeden Krimifreund. 


Fazit: 5***** für ein wunderschön gestaltetes, spannendes Buch.



Mittwoch, 26. Februar 2020

"Nach Mattias" von Peter Zantingh


 „Nach Mattias“, das klingt zunächst harmlos.  Doch es bedeutet, Mattias lebt nicht mehr. Das Buch des niederländischen Autors Peter Zanthing erzählt über diese Zeit „Nach Mattias“ aus der Sicht unterschiedlicher Personen. Da ist Amber, Mattias‘ Lebensgefährtin. Sie trauert still und am liebsten allein. Wird sie doch in allem, was sie umgibt, an Mattias erinnert. Es tat weh, ihre Gedanken zu lesen, gerade weil sie von so alltäglichen Dingen handelten, wie Mattias‘ Fahrrad. Und weil die ungesagten Worte nun nie mehr ausgesprochen würden.  

Weitere Personen haben Mattias sehr gut gekannt, so wie Quentin, sein bester Freund, oder Kristianne, Mattias‘ Großmutter. Andere, wie der blinde Chris, kannten ihn gar nicht. Oder nur virtuell, wie Issam. Und doch hat Mattias ihr Leben beeinflusst. 
Die kleinen Geschichten, die alle irgendwie miteinander verwoben sind, lesen sich ganz unaufgeregt. Diese Aneinanderreihung von Alltäglichkeiten macht sie so liebenswert. Es ist wie ein Blick in die großen, unverhangenen und hell erleuchteten Fenster, die so typisch sind für die Niederlande. Wir dürfen einen Teil des Lebens der Menschen beobachten, stumm und selbst ungesehen. In den Kleinigkeiten, die wir erblicken, steckt soviel Liebe und gleichzeitig Trauer. Weil zwischen den Zeilen immer wieder hindurchscheint, dass Mattias kein Teil dieses Lebens mehr ist. Das gibt dem Unbedeutenden plötzlich Bedeutung. Etwa, wenn ich als Leser feststelle, dass Mattias‘ Playlist, die er beim Joggen hörte, mit demselben Titel beginnt, wie meine: „Fake Empire“ von The National. Oder dass seine Großmutter Kristinna den Widerspruch auf ihre Ratschläge von vornherein verhindert mit „das haben sie im Radio so gesagt“. Erst im Laufe der verschiedenen Geschichten erfahren wir, wie Mattias gestorben ist. Die Frage nach dem Warum bleibt offen. Viel wichtiger ist, dass ich am Ende fast glaubte, ihn selbst gekannt zu haben. Einen sensiblen, begeisterungsfähigen, liebevollen Menschen.

„Nach Mattias“ erzählt von trauernden Menschen. Doch es ist keinesfalls ein trauriges Buch. Sondern ein Mut machendes. Das Cover spiegelt die Grundaussage des Buches sehr schön wider. Da sitzt eine Frau im Bikini am Meer. Ganz allein. Und doch spürt man das Leben. Die Sonne auf ihrer Haut, das Spiel der Wellen. Endlichkeit und Unendlichkeit. 

Fazit: Ein Buch von der Trauer. Aber nicht traurig. Sondern eine liebevolle Erinnerung daran, was wirklich wichtig ist im Leben. 5*****

Das Buch ist bei Diogenes erschienen. Das Hardcover mit Schutzumschlag hat 240 Seiten und kostet 22 €. (In der Schweiz 30 sFr.) Das E-Book ist für 18,99 € erhältlich.



Donnerstag, 23. Januar 2020

"Gewittersee" ein Bodensee-Krimi von Tina Schlegel

„Gewittersee“ ist Tina Schlegels vierter Bodenseekrimi. Erstmals führt sie uns mit ihrer Handlung nach Lindau, wo die junge Kommissarin Cora Merlin ihren Dienst versieht. Obwohl ihr das Inselstädtchen mit seinen Gassen und Plätzen immer besser gefällt und sie eine wunderschöne Dachgeschosswohnung mit Blick auf den Bodensee gefunden hat, sieht Cora Lindau nur als Zwischenstation. Sie möchte Karriere machen, die ist in der Provinz nicht möglich. 

Doch dann wird Cora mit einem Fall konfrontiert, der sie ihre eigenen Grenzen erkennen und neu definieren lässt. Eine Tote im Bordell ist nur der Auftakt einer dramatischen Mördersuche, denn schnell wird klar: Die Frau ist nicht sein erstes Opfer und wird nicht sein letztes sein, wenn die Polizei ihn nicht rechtzeitig fassen kann. 

Allerdings hat die Polizei es hier nicht nur mit dem genannte Mordfall zu tun. Durch die geheimnisvolle Ela, eine international anerkannte Kunstschätzerin, kommt Cora einem Kunstraub ungeahnten Ausmaßes auf die Spur. Und auch privat fühlt die Kommissarin sich von der schönen Ela angezogen. Diese zweite, mit dem Mordfall eng verknüpfte Handlungsebene, fand ich sehr spannend. Ich habe tatsächlich während des Lesens die erwähnten Gemälde gegoogelt und betrachtet, wodurch die ganze Geschichte viel anschaulicher und verständlicher wurde. Sehr gut gefallen haben mir auch die liebevollen Beschreibungen Lindaus. Ich bekam direkt „Bodenseehnsucht“. 

Ich gebe zu, ich habe anfangs Paul Sito vermisst, den eigenwilligen Kommissar aus den ersten drei Bodenseekrimis. Mit Cora Merlin hat die Autorin eine andere, vielschichtige Hauptfigur erschaffen, die in ihrer liebenswürdigen Widersprüchlichkeit Sito durchaus ebenbürtig ist. Wer weiß, vielleicht begegnen sich die Beiden ja im fünften oder sechsten Bodenseekrimi von Tina Schlegel? Es bleibt spannend. Auch die weiteren Figuren wie Elas Freund Piet, Coras Kollege Christian, ihr Bruder David oder auch Coras neue Freundin Sandra sind so lebensecht beschrieben, dass ich sie am liebsten einmal persönlich kennenlernen würde. Das Buch bleibt von Anfang bis Ende spannend. Daher passt der Titel "Gewittersee" auch ganz wunderbar. Denn von Beginn an ist die Atmosphäre aufgeladen, alle warten förmlich auf das erlösende Gewitter, das dann zum dramaturgisch passenden Zeitpunkt kommt. Das wunderschöne Cover deutet dieses ja bereits an. 


Fazit: Ein weiterer spannender und bildreicher Bodenseekrimi von Tina Schlegel. 5*****

Das Taschenbuch hat 304 Seiten, ist im Emons Verlag erschienen und kostet 11,90 Euro. Das E-Book ist für 9,49 Euro erhältlich. 


Sonntag, 19. Januar 2020

"Lavendel-Gift" von Carine Bernard

„Lavendel-Gift“ von Carine Bernard ist ein weiterer Cosy Krimi, der uns in eine schöne Urlaubsregion entführt. Allerdings ermittelt diesmal nicht Molly Preston. Trotzdem schließt dieses Buch indirekt an den dritten von bisher vier Molly Preston Krimis an und bildet nach „Lavendeltod“ (ursprünglich unter dem Titel „Lavendel-Coup“ erschienen) den zweiten Teil der Lavendel-Morde-Reihe. Immerhin treffen wir in „Lavendel-Gift“ Lilou und weitere Nebenfiguren aus dem ersten Band der Reihe wieder.  Lilou hat ihre Ausbildung bei der Polizei fast abgeschlossen. Ein letztes Praktikum im Städtchen Carpentras hat sie noch zu absolvieren, bevor sie sich Commisaire nennen darf. Lilou ist enttäuscht, dass sie hierher in die Provence geschickt wurde, denn sie hatte sich eigentlich für Paris beworben. Anfangs fürchtet sie, in der Kleinstadt zu versauern, doch dann wird ausgerechnet ihr Vermieter, der liebe alte Monsieur Benoit, ermordet, und Lilou befindet sich mittendrin in einer spannenden Mordermittlung. 

Interessant fand ich die Entwicklung Lilous. Anfangs noch als kleine Praktikantin von niemandem wirklich ernst genommen, verschafft sie sich im Laufe der Ermittlungen zunehmend Respekt durch ihre gute Arbeit. 

Wie von Carine Bernard gewohnt, darf der Leser die Hauptfiguren nicht nur zu den schönsten Plätzen der Urlaubsregion begleiten, sondern wird auch wieder mit allerlei kulinarischen Beschreibungen dazu verlockt, selbst die provenzalische Küche zu probieren. Vorsicht: Da im aktuellen Fall ein altes, handgeschriebenes Kochbuch und mehrere in der Gastronomie tätige Personen wichtige Rollen spielen, verursacht das Buch des Öfteren Anfälle von heftigem „Gaumenkino“  – man glaubt, die köstlichen Aromen zu riechen, den Geschmack der Köstlichkeiten auf der eigenen Zunge zu spüren. 

Ein Buch, von dem ich mich an ein paar grauen kalten Wintertagen gern in die sonnige Wärme des provenzalischen Sommers entführen ließ. Es liest sich angenehm, viele Dialoge lockern den Text auf, kleine witzige Begebenheiten ließen mich immer wieder lächeln. Auch wenn es ein Krimi ist und es Tote gibt, so liegt der Schwerpunkt, wie auch bei den anderen Krimis von Carine Bernard, auf dem „Cosy“ (gemütlich). Es gibt keine eklig-blutigen Szenen und bleibt trotzdem spannend bis zum Schluss.

Fazit: 250 Seiten spannender Kurzurlaub in der Provence, voller Duft und Wohlgeschmack. 5*****

Das Taschenbuch ist im Verlag Knaur TB erschienen, hat 256 Seiten und kostet 9,99 Euro. Das E-Book kostet ebenfalls 9,99 Euro, das Hörbuch ist im Rahmen eines Audible-Abos kostenlos erhältlich bzw. kostet 7,40 Euro.