In diesem Blog geht es ausschließlich um Literatur oder, einfacher gesagt, um Bücher. Ihr findet hier Buchempfehlungen, meine Rezensionen zu Büchern und e-Books, die ich gelesen habe, und Hinweise auf Downloads von e-Books. Da ein Blog durch Kommentare am Leben gehalten wird, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese Funktion fleißig nutzt.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Märchenzeit

Ups - da bekam ich gerade Schimpfe! Wegen Halloween und ob das denn nottut, dass wir jeden Kram mitmachen. Na ja, man kann an Halloween natürlich auch etwas anderes lesen, es muss nicht immer ein (Hirn-loses) Zombiebuch sein. 

Alternativ schlage ich vor, kuschelt Euch in die Sofaecke und nehmt Grimms Märchen zur Hand. z.B. in dieser Ausgabe:




Aber wundert Euch nicht, wenn es dort auch grausam, um nicht zu sagen "Halloween-mäßig" zugeht! Da wird bei lebendigem Leibe im Ofen gebraten, in glühenden Schuhen getanzt, bei lebendigem Leib heruntergeschluckt, es werden Bäuche aufgeschnitten und wieder zugenäht ... Mit diesem Buch fühle ich mich in die Kindheit zurück versetzt. Damals hab ich die beschriebenen Grausamkeiten gar nicht als schlimm empfunden, sondern die BÖSEN haben ihre gerechte Strafe bekommen. Es ist so schön, die alten Bekannten wieder zu treffen, mit ihnen zu bangen und doch zu wissen, dass am Ende alles gut ausgeht. Ich habe noch nie eine so ausführliche Sammlung von Grimms Märchen besessen - selbst bei den bekanntesten fand ich noch einige, die mir bisher unbekannt waren.
Diese wunderschöne Sammlung von rund 250 Märchen begleitet mich dank modernster Technik nun überall hin, so dass ich, falls irgendwann Wartezeit nötig ist, einfach weiter darin versinken kann. Liebevolle und detailreiche Illustrationen runden das Werk ab.
Die 89 Cent fürs E-Book sind eher ein symbolischer Preis, ich empfinde es als ein Geschenk.


--> Grimms Märchen

"Es muss nicht immer Hirn sein" von Chris van Harb

Zombies haben es nicht leicht - genau wie wir. Sie können einsam sein, Fußschmerzen haben oder trotz Hunger keinen Appetit auf Menschenfleisch verspüren.
Über diese und andere "Zombie-Alltagsprobleme" erzählt die Autorin in ihrem Buch. Garniert und gewürzt wird das Ganze mit leckeren Zombie-Rezepten, die auch wir Normale gern nachkochen dürfen, denn es kommt garantiert kein Menschenfleisch auf den Tisch.

Witze Idee - diese Kombination aus Zombie-Alltag und Kochbuch. Auch die Beschreibung der Untoten ist witzig. Besonders gefiel mir der Anfang, wo es gleich voll zombiehaft zugeht. Ich sag nur ... den eigenen Adamsapfel mal eben wieder hinunterschlucken und weiter keifen. ;-)

Ein bisschen mehr Spannung hätte ich von den Geschichten erwartet, denn immerhin geht es hier um Untote. Ich hab nicht gerade atemlos umgeblättert, sondern eher amüsiert lächelnd gelesen und mich ab und zu über den banalen Schluss der Geschichte gewundert. Zombies sind eben auch nur Menschen! Am besten gefiel mir "Du bist nicht allein" - da hab ich zumindest überlegt - tut sie's, tut sie's nicht. Und auch die Flucht durch die dunkle Gasse ließ ein bisschen Gruselstimmung aufkommen.

Kleine Mängel im Format - die letzte Zeile eines Kapitels sieht im Blocksatz einfach nicht gut aus, wenn sie nur aus vier Worten besteht.

Ein Extra-Lob für das tolle Cover!!!

Alles in allem ein witziges und ungewöhnliches Buch, das gerade heute (Halloween!!!) für die richtige Stimmung im Haus sorgte. Nur wird es zum Abendessen sicher kein Hirn geben! ;-)

Das Buch ist als Taschenbuch (6,95 €) sowie als E-Book (2,99 €) bei amazon erhältlich.

--> "Es muss nicht immer Hirn sein" Chris van Harb

Dienstag, 22. Oktober 2013

"Die Katzenlady" von Melisa Schwermer

"Katzenlady" - das klang für mich elegant. Bis ich die Einführung von Melisa Schwermer las, die sie der eigentlichen Geschichte vorangestellt hat.
Sabrina lebt also mit ihrer fetten Messi-Mutter in einem Haus. Ganz am Anfang entsteht der Eindruck, mit Sabrina ist alles in Ordnung, sie hat ihren Job und kehrt jeden Tag zurück, um ihre alkoholabhängige und beinahe bewegungsunfähige Messi-Mutter zu versorgen. Ihr Problem wäre "nur" dass sie damit überfordert sei.

Warum aber bringt Sabrina dann die tropfenden, keimenden Mülltüten nicht raus??? Etwas später lese ich, sie ist selbst ziemlich fett. Also - Messi-Mutter und Messi-Tochter unter einem Dach. Wie sehr Sabrinas Psyche unter der Situation schon gelitten hat, zeigt sich, als sie einen scheinbaren Ausweg aus der Misere erkennt: Rattengift in den Schnaps ihrer Mutter zu schütten. Glaubt sie wirklich, wenn die Mutter davon "ein bisschen krank" würde, änderte sich etwas an ihrem Leben? Oder redet sie sich das nur ein, um vor sich selbst ihr wahres Ziel, die Mutter radikal und endgültig loszuwerden, zu verbergen? Im Selbstbelügen ist Sabrina nämlich gut ...

Die Geschichte mit ihrer detaillierten Beschreibung des Messihaushalts, in dem Katzen gefangen und gegessen werden, sowie Sabrinas kranker Gedanken, ist nichts für schwache Nerven. Teilweise hoher Ekelfaktor. Und doch reitet Melisa Schwermer nicht vordergründig und effekthascherisch auf diesen Details herum, sondern gibt gerade soviel preis, wie der Leser braucht, um die Situation zu verstehen. Eine Schlüsselszene ist für mich die erste Begegnung von Kerstin und Melisa im "Petto", ihr Verhalten zueinander und die völlig unterschiedlichen Gedanken zur Situation.

Nicht ganz nachvollziehbar erscheint mir das Verhalten von Chris' Schwester Yvonne. Erst macht sie so ein Theater in London, und dann wartet sie zwei / drei / mehrere Wochen (unterschiedliche Zeitangaben), bis sie konkrete Schritte unternimmt? Auch den Epilog habe ich nicht verstanden. Ich hatte erwartet, dass Sabrinas Taten andere Folgen für sie haben würden.

Ein Extra-Lob für das gelungene und passende Cover! Alles in allem eine Geschichte, die mich gefesselt hat und nachdenklich zurück ließ. Und irgendwie hatte ich danach das Bedürfnis, aufzuräumen und zu putzen ;-)
Ein Extra-Lob für das gelungene Cover.

"Die Katzenlady" gibt es z.B. bei amazon als E-Book für 2,99 € und als Taschenbuch für 8,99 €
--> "Die Katzenlady" von Melisa Schwermer

Dienstag, 8. Oktober 2013

"Van der Bronk ermittelt - Die Tierkrimis" - von Cosima Konrad

Auf dieses E-Book wurde ich rein zufällig aufmerksam - und musste es lesen. Denn Tiere, die helfen, einen Mord aufzuklären, sind natürlich besonders interessant für die Mutter der Mörder jagenden Schnüffelnase.

Die beiden Kurzkrimis spielen in Belgien, und Inspektor van der Bronk beweist, dass er den heimlichen Spitznamen "Dr. Dolittle der Brüsseler Mordkommission" zu recht trägt. Im ersten Fall ist ein Papagei der einzige Mordzeuge. Witzig, dass er bei seiner Besitzerin nie sprechen wollte. Erst van der Bronk gegenüber wird der Vogel gesprächig und hilft dadurch, den Mord aufzuklären.

Im zweiten Fall ist ein Hund ein wichtiger Zeuge, dem es gelingt, den Mörder der Lüge zu überführen. Bei der fehlenden Kralle bekam ich eine Gänsehaut - denn so ein Malheur ist unserer Rika auch schon passiert. Zum Glück wuchs die Kralle nach.

Die Sprache ist nahezu fehlerfrei, das fiel mir angenehm auf. Nur über die Anreden Sir, MisterMrs. und Officer habe ich mich etwas gewundert - sagen die Belgier nicht Meneer und Mevrouw, wenn sie niederländisch sprechen und benutzen ansonsten das französische Monsieur bzw. Madame

Ich habe die beiden Kurzkrimis gestern vor dem Einschlafen gelesen und wie man sieht, hatte ich dabei tierische Gesellschaft. Liebe Cosima, es würde mich freuen, wenn Du diese Reihe fortsetzt und van der Bronk noch viele weitere tierische Zeugen zur Seite stellst. 



"Van der Bronk ermittelt - Die Tierkrimis" - von Cosima Konrad gibt es als E-Book z.B. bei amazon für 1,53 €

--> Die Tierkrimis

Mittwoch, 25. September 2013

"Der Rabbi und das Böse" von Katharina Höftmann

Auf einer Friedensdemo in Jaffa wird ein Rabbiner von einem Mann im Weihnachtsmannkostüm niedergestochen. Kommissar Assaf Rosenthal ermittelt und stellt fest, dass der Rabbi sowieso bald gestorben wäre – in seinem Körper befindet sich Arsen, er wurde über längere Zeit vergiftet. Im Laufe der Handlung stellt sich heraus, dass der ehrwürdige und geachtete Rabbi nicht nur in zwielichtige Immobiliengeschäfte verstrickt war. Und dann gibt es auch noch Raketenalarm in Jaffa …
Dieser Krimi ist der zweite Teil einer Reihe, in der Assaf Rosenthal ermittelt. Auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, findet man gut in die Geschichte hinein. Die Hauptfiguren (Assaf, Gili, Yossi, Zipi ...) werden mit ihren Stärken und Schwächen anschaulich beschrieben. Ich hatte mir von diesem Buch neben einer spannenden Krimihandlung vor allem einen Einblick in das Leben im heutigen Israel erwartet und wurde nicht enttäuscht. Dass es dort politisch und religiös SO bunt zu geht, war mir nicht bewusst. Araber, Juden Christen ... ja. Aber dass es innerhalb der Juden so viele verschiedene Strömungen und Ansichten mit teilweise extremen Regeln und Vorschriften gibt!
Das Buch liest sich gut und es macht hungrig. Es werden viele Mahlzeiten so beschrieben, dass man Appetit bekommt. (Rezepte im Anhang wären auch eine feine Idee!) Mir gefallen die immer wieder eingestreuten hebräischen Worte (und die Auflösung am Ende des Buches). Ebenfalls hilfreich wäre eine Landkarte von Israel, um eine Vorstellung zu bekommen, wo die beschriebenen Orte liegen. Es ist doch irgendwie eine andere Welt für mich. Um so faszinierender ist es, mit jeder Seite des Buches tiefer dort einzutauchen. Die Beschreibung der Raketenalarme war schon heftig. Obwohl die Gefahr nie ganz dicht herankam, war sie spürbar. Das ist etwas, was wir glücklicherweise nicht aus eigenem Erleben kennen.
Ich finde gut, dass die Autorin viele Probleme Israels aufgreift, ohne dabei Partei zu ergreifen. Sie lässt ihre Figuren die unterschiedlichen Meinungen vertreten und mehr oder weniger nachvollziehbar argumentieren. So kann der Leser sich selbst ein Bild machen. Ich wusste ja so Vieles nicht! Und damit meine ich nicht nur die großen politischne und religiösen Zusammenhänge, sondern auch ganz triviale Dinge - z.B., dass es „Sheitel-Läden“ gibt, die braune Bob-Perücken für die jüdischen Frauen verkaufen.
Insgesamt gesehen tritt die Krimihandlung stellenweise fast in den Hintergrund, besonders, als Assaf feststellt, dass er in die falsche Richtung ermittelt hat. Das störte mich aber nicht, da ich das Buch ja auch mit der Erwartung las, mehr über das Leben in Israel zu erfahren. Und da wurde ich von Katharina Höftmann, einer jungen deutschen Autorin, die in Tel Aviv lebt, nicht enttäuscht.

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :09.09.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 09.09.2013
  • Verlag : Aufbau TB
  • ISBN: 9783746629636
  • Flexibler Einband: 304 Seiten
  • Sprache: Deutsch
Das Taschenbuch kostet 9,99 €, das E-Book 7,99

--> "Der Rabbi und das Böse"

Mittwoch, 18. September 2013

"Süßer Schmerz" von Diana Salow

Ein Krimi, der in Schwerin spielt, von einer befreundeten Autorin! Den musste und wollte ich natürlich lesen. Tatsächlich wird gleich zu Beginn im flachen Wasser an der Grotte im Schlosspark ein lebloser Mann gefunden. Beinahe zeitgleich wird eine Frau in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses eingeliefert, die am Metzgerstand im Supermarkt ein Messer griff und versuchte, sich damit die Pulsadern aufzuschneiden.

Was zunächst wie ein typischer Krimi beginnt, entwickelt sich zu einer tragischen Geschichte, in der Menschen schuldig wurden. Die einen, weil sie Gewalt ausübten, die anderen weil sie sie ertrugen oder wegsahen. Wie es ist, in so einer "Familie" gefangen zu sein, kann wohl niemand nachvollziehen, der es nicht selbst erlebt hat. Darum mögen dem Leser die Reaktionen bzw. das Nicht-Reagieren unlogisch vorkommen. Die Betroffenen selbst litten jahrzehntelang.

Ungewöhnlich ist die Sprache der Autorin. Ich gebe zu, dass ich mich stellenweise schwer damit tat, dass die Ich-Erzählerin über Tatsachen berichtet, die sie gar nicht wissen konnte. z.B.: "Nach den Ermittlungen in meinem Haus hatte die Kollegin herausbekommen ..." Auch manche unglückliche Formulierung, zu viele gut gemeinte Adjektive oder Wortwiederholungen störten meinen Lesefluss. Es war mir noch zu wenig Schwerin in der Handlung, ich hätte mir mehr Beschreibungen der Schauplätze gewünscht. Unlogisch fand ich, dass zu Beginn niemand außer den Anglern an der Grotte war. Es war doch ein schöner, warmer Tag, da wimmelt es dort doch von Menschen, oder? Auch dass die eifrige junge Polizistin in Hamburg shoppen geht, anstatt ihrem Vorgesetzten wichtige Ermittlungsergebnisse weiterzugeben, ist nicht nachvollziehbar. Die Figuren sind stellenweise ein bisschen klischeehaft (z.B. Merle) Der Titel "Süßer Schmerz" passt meiner Meinung nach nicht zur Handlung, ich assoziiere damit Erotik. ;-)

Trotz der Kritik ein ungewöhnlicher, tiefgehender Krimi, der nicht nur nach der Schuld des Täters fragt, sondern nach all den Fehlern, Versäumnissen und Verbrechen in den Jahren zuvor, die einen Mord als einzig möglichen Ausweg erscheinen ließen.

Ich bin gespannt auf eine Fortsetzung und hoffe, dann mehr Schweriner Luft zwischen den Zeilen zu finden. 

Der Krimi ist als E-Book für 0,99 € z.B. bei amazon erhältlich.

--> "Süßer Schmerz" von Diana Salow 

Dienstag, 17. September 2013

"Vom Kämpfen und vom Schreiben" von Carla Berling


Dieses Buch müsste eigentlich am Anfang aller Rezensionen von mir stehen. Denn es fiel mir genau zur rechten Zeit in die Hände - als ich mich vor eineinhalb Jahren entschloss, nur noch zu schreiben - und ich habe es nicht mehr losgelassen. Frau Berling beschreibt sehr ehrlich, wie naiv sie (und wahrscheinlich viele andere auch) in die Schriftstellerei gestartet ist. Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten. Die Schreibmaschine mit dem kaputten "E" war jedoch nichts, was sie von ihrem Traum, Bücher zu schreiben und damit reich zu werden, abhalten konnte. Fleißig wie ein Bienchen schrieb sie für die Zeitung, um ihr Handwerk, das Schreiben, von Grund auf zu lernen. Schrieb außerdem Bücher, fuhr zu Buchmessen und hielt unzählige Lesungen vor unterschiedlichstem Publikum. Nur reich wurde sie dadurch nicht. Jedenfalls nicht materiell und nicht in einer Welt, in der die Meisten glauben, Bücher schreiben könne Jeder und deshalb solle der Autor zufrieden sein, wenn er gratis eine Lesung halten dürfte. Dafür wäre er ja nun berühmt.

Und doch wurde die Autorin reich in den rund zwanzig Jahren, die sie nun schon Bücher schreibt. Reich an Erfahrungen, guten und schlechten. Vieles davon ist in diesem Buch nachzulesen. Als Warnung für die Einen, die glauben, selbst Bücher schreiben und damit reich werden zu können. Und als Ermunterung für die Anderen, die sich von diesem Buch nicht abschrecken lassen. Die innerlich brennen, weil sie schreiben wollen, schreiben müssen. Die finden hier nämlich eine Fülle von Ratschlägen, weiterführender Literatur und vor allem das Gefühl, dass sie nicht allein sind mit ihrem verrückten Traum vom eigenen Buch.

Schreiben ist Arbeit. Wer schreiben will, sollte erst einmal lesen. Viele Bücher. Und unbedingt auch dieses Buch. Es sollte überall im Buchhandel erhältlich sein und kostet 19,90. Als E-Book bekommt Ihr es für 9,99 €.
Ja, Carla Berling hat recht. Schreiben ist Kampf. Aber jeder Erfolg ist ein kleiner Sieg: Eine veröffentlichte Kurzgeschichte. Ein Preis in einem Wettbewerb. Ein unterschriebener Verlagsvertrag. Das Gefühl, das erste richtige eigene Buch in den Händen zu halten. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, und ich kann mir keinen schöneren Beruf für mich vorstellen.

Montag, 16. September 2013

"Das Sterben der Bilder" von Britta Hasler

Ich gebe zu, ich lese nicht sonderlich gern historische Bücher. Doch dieser Krimi, der um den Jahreswechsel 1906 / 1907 im alten Wien spielt, hat mich gepackt.

Ein Serienmörder geht um. Er inszeniert seine Taten regelrecht. Julius Pawalet, ein armer junger Mann, erhält überraschend ein Angebot, als Saaldiener im Kunsthistorischen Museum zu arbeiten. Er verfügt über eine besondere Gabe und stellt bald fest, dass es eine Verbindung zwischen den Mordszenarien und den berühmten Gemälden in dem Museum gibt. Julius gerät in den Bann der Frau von Schattenbach, Gemahlin des Hofrats und tägliche Besucherin des Museums. Und das, obwohl er bald erkennt, dass die Serienmorde nicht die einzigen mysteriösen Ereignisse sind, deren Spur ins Museum führt.

Sehr gut haben mir die Figuren in ihrer Vielschichtigkeit gefallen. Es gibt (fast) kein nur gut oder böse. Johanna, die brave und anfangs noch jungfräuliche Krankenschwester, träumt von einem biederen Leben, aber erkennt auch verborgene Sehnsüchte in sich. Der verbitterte Inspektor Lischka findet in Julius einen Freund. Die beiden, auf unterschiedliche Weise gestrandeten Männer, geben sich gegenseitig Hoffnung und finden eine gemeinsame berufliche Perspektive. Luise von Schattenbach wirkt einfach faszinierend - nicht nur auf die Figuren des Romans, sondern auch auf mich. Sie intrigiert, manipuliert, man könnte fast glauben, sie hypnotisiert, um ihre Ziele zu erreichen. Und ist doch seit Jahren eine "Gefangene", die sich am Ende befreit. Auch Julius befreit sich - von den Schatten der Vergangenheit. Seine Sicht auf den verhassten Vater wandelt sich im Laufe der Ereignisse. Seine Mutter, die er nie kennenlernte, taucht plötzlich auf und wird ein weiteres Puzzleteilchen im grausamen Spiel. 

Ich war noch nie in Wien, doch die Beschreibung der Schauplätze weckte Lust, dorthin zu reisen. Den Spuren des Julius Pawalet zu folgen (und denen meiner eigenen Großmutter, die zu der Zeit als siebenjähriges Mädchen in Wien lebte)

Das Sterben der Bilder ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Ich liebe solche Wortspiele! Britta Hasler hat eine sehr schöne, bildhafte Sprache. Vergleiche, die ich nie zuvor irgendwo gelesen habe, lassen die Atmosphäre des Winters im alten Wien lebendig werden. 

Fünf Sterne und die Hoffnung auf eine Fortsetzung ...

Das E-Book ist z.B. bei amazon erhältlich und kostet 6,99 €

--> "Das Sterben der Bilder" von Britta Hasler



Ein Tipp zum Schluss: Ich habe während des Lesens immer wieder die Gemälde gegoogelt, von denen im Roman die Rede ist. Die Autorin hat ihren Lesern diese Arbeit abgenommen und alle erwähnten Gemälde auf ihrer Webside abgebildet:

Dienstag, 27. August 2013

"Die Wildroseninsel" von Nancy Salchow (1. Staffel)

"Die Wildroseninsel" wird in der Geschichte von Nancy Salchow so genannt, weil ein berühmter Autor ihr in einem Bestseller den Namen gegeben haben soll. Auf dieser Ostsee-Insel leben und arbeiten die drei Freundinnen Vanessa, Kim und Carina. Ihre Erlebnisse - hauptsächlich mit den Männern, die ihren Lebensweg kreuzen, beschreibt Nancy in den sechs Teilen der ersten Staffel.

Erste Staffel - das klingt wie GZSZ oder Desperate Hausmütterchen im Fernsehen, denkt Ihr jetzt. Wir reden hier schon über Bücher? Ja, es handelt sich um einen Serien-Roman. Die einzelnen Teile erschienen jeweils im Abstand von ein paar Wochen. Wenn das Konzept erfolgreich ist, soll es weitere Folgen und Staffeln geben.


Was mir gefällt, ist das Flair der Ostsee, das sich auf jedem einzelnen Cover widerspiegelt und auch in Nancys Geschichte sehr schön beschrieben wird. Ich weiß, dass die Insel Poel als Vorbild für die Wildroseninsel diente. 
Die drei Freundinnen sind als Charaktere sehr unterschiedlich angelegt. Vanessa (28) trauert immer noch ihrer großen Liebe Lenny hinterher und geht in ihrer Arbeit als Tagesmutter voll auf. Kim (31), die lebenslustige, vergnügt sich mit männlichen Gästen ihrer Ferienanlage, während ihr Ehemann wochenlang dienstlich unterwegs ist. Carina (40), die alleinerziehende Mutter von Nic, malt Bilder.

Leider haben alle drei Freundinnen eines gemeinsam - wenn sie ein Problem im Kopf nicht lösen können, versuchen sie es "wegzuvögeln" - mit dem Mann, der gerade greifbar bzw. Teil des Problems ist. Liest sich auf Dauer alles ähnlich und wurde für mich spätestens nach der dritten Szene langweilig. Hier wurde meiner Meinung nach viel Potential verschenkt, die drei unterschiedlichen Charaktere auch bei der Problemlösung kreativer sein zu lassen. Schade. Carina, die Reifste der Drei, wird für mich völlig unglaubwürdig in ihrem Verhalten Robert gegenüber. "Selbstmord aus Angst vor dem Tod" nennt man das wohl, wenn eine Frau sich von dem Mann trennt, den sie liebt und der sie liebt. Nur, um bei einer eventuellen späteren Trennung nicht noch mehr leiden zu müssen. Und das mit Vierzig? Wenn der Traummann dazu noch der perfekte Vater wäre, den der eigene Sohn bisher nicht hatte? Neee! Die Dialoge der Freundinnen gingen mir manchmal zu sehr im Kreis. Sicher, im wirklichen Leben reden Mädels so. Aber will der Leser wirklich in dieser Ausführlichkeit dabei sein? 

Genug gemeckert! ;-) Alles in Allem eine leichte Sommerlektüre, die mich tatsächlich mit an die Ostsee nahm. Wahrscheinlich bin ich der Zielgruppe für solche Geschichten schon entwachsen oder habe nie dazugehört. 

Montag, 26. August 2013

"Leif - Hungrig nach Leben" von Silke Heichel

Nina ist verliebt in Leif, den Schwarm aller Mädchen. Er ist einfach der coolste Junge der Schule - sieht toll aus und wird auch wegen seiner draufgängerischen Art bewundert. Nina ist glücklich, als Leif mit ihr "geht". Ein wunderschöner Sommer beginnt. ... Doch besonders unter dem Einfluss seines Freundes Ramon lässt Leif sich immer wieder auf Risiken ein, spielt mit seinem Leben und auch mit Ninas Gefühlen. So sieht Nina sich einem Gefühlschaos ausgesetzt, glaubt eben noch, Leif und ihre Liebe verloren zu haben, um im nächsten Moment wieder mit ihm auf Wolke Sieben zu schweben.

Was klingt, wie eine typische Geschichte über und für Teenager, ist in Wirklichkeit mehr. Eine Erinnerung an die eigene Schulzeit, mit all den verwirrenden Gefühlen der ersten Liebe.

Die Sprache passt sehr gut zu einem Jugendroman. Besonderns Ninas Gedanken und ihre zwiespältigen Gefühle werden mit so passenden Worten beschrieben, dass ich mich beim Lesen immer wieder an meine eigene Teenie-Zeit erinnerte und dachte - genau so war's! Der Name "Leif" ist perfekt gewählt, gerade wegen des Wortspiels mit "seinem" Song. Dummerweise hab ich davon jetzt einen Ohrwurm ... ;-)

Es wird aus Ninas Sicht in der ich-Form erzählt. Dadurch erleben wir ihre Gedanken und Gefühle hautmah mit. Den letzten Teil mit der Zusammenfassung der späteren Ereignisse habe ich vom Stil her ein wenig als Bruch empfunden. Allerdings denke ich, das ist so gewollt ist, um die veränderte Nina widerzuspiegeln.

Wer mit Walkman und "Life ist live" groß geworden ist, wird sich durch diese Geschichte in die eigene Teenie-Zeit zurückversetzt fühlen. Gab es nicht beinahe an jeder Schule einen "Leif" - einen besonders coolen Jungen, für den alle Mädchen schwärmten? Ist irgendwie auch meine Geschichte ... mit anderem Ausgang :-)




Bei Amazon gibt es die XXL-Leseprobe gratis 
das E-Book für 1,99 € und das Taschenbuch für 8,00 €
--> "Leif - Hungrig nach Leben" von Silke Heichel

Donnerstag, 22. August 2013

"Liebe verlernt man nicht" von Lilli Beck

Drei Frauen im Alter 50+ stellen fest, dass es an (vorzeigbaren) Männern im passenden Alter mangelt. 
Geschieden, verlassen, verwitwet sind sie also Singles jenseits der Hauptzielgruppe vorhandener Partnerbörsen. Und überhaupt ist das Internet doch so unangenehm anonym. So kommen die drei Damen auf die Idee, eine Dating-Agentur für das "ältere Semester" zu gründen. Persönliche Beratung inklusive. Bis diese Idee so richtig umgesetzt wird, gibt es allerlei komische Situationen - im Fitnessstudio, beim Seniorentango, beim Speed-Dating oder bei Paulas Treffen mit Tom, einem "Herrn für gewisse Stunden". Die Nacht mit ihm im Hotel verläuft ganz anders als erwartet.

Sehr gut gefällt mir, dass die drei Freundinnen Paula, Biggi und Traudel mit ihren Stärken und Schwächen sehr sympathisch gezeichnet sind. Jede der drei ist ein ganz eigener Charakter. Sie sitzen nicht lange herum und trauern ihrer verflossenen Jugend hinterher, sondern nehmen ihr Glück selbst in die Hand. Dafür ist man nämlich nie zu alt. Pamela ist ein wandelndes Klischee und kann trotzdem ab und zu überraschen. Auch die Männer - Herbert (Paulas Ex), Karl (Biggis Bruder), Tom, usw. sind anschaulich beschrieben.

Meiner Meinung nach zieht sich der Aufbau der Dating-Agentur für Oldies zu sehr in die Länge. Die Ausflüge ins Münchner Leben, um potentielle (und potente) Kandidaten zu treffen, sind zwar lustig, aber manchmal von den Damen wenig durchdacht. Und das, obwohl sie soviel beieinander hocken und reden. Stellenweise schwand dadurch die Spannung. Der Schluss dagegen kommt so geschwind daher, als hätte es ein Seitenlimit gegeben, in das der Rest der Geschichte nun noch gepresst werden musste. Im Vergleich zum gemächlichen Tempo vorher ein bisschen zu schnell. 

Trotzdem ein Buch, das ich gern empfehle. Sommerlich leichte Schmunzellektüre, die mir ein bisschen die Angst vor dem "Alt"-Werden genommen hat.

Zum Schluss noch meine ausführliche Meinung zum Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es erzählt seine eigene kleine Geschichte, ist in fröhlichen Farben gehalten, die Figuren sind knuffig und sehr humorvoll gezeichnet. Dadurch lädt das Buch ein, in die Hand genommen zu werden.

Dennoch zwei klitzekleine kritische Anmerkungen:
1. Die Figuren auf dem Cover sind viel älter als die Akteure des Romans. Ich schätze die Cover-Damen und den -Herren auf etwa Achtzig. Endfünfziger bzw. Anfangsechziger wie Paula, Biggi, Traudl und Karl sind flotter und werden ja auch im Roman so beschrieben.
2. Beim Suchen des Buches in meiner Lieblingsbuchhandlung begegneten mir mindestens drei Cover des gleichen Designs - blauer Hintergrund, so knuffige Figuren - aber ganz andere Autoren und Titel. Ich hoffe, hier entwickelt sich nicht ein ähnlicher "Boom" wie mit dem "P.S. - Ich liebe Dich" Cover ;-)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :22.07.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 22.07.2013
  • Verlag : Aufbau TB
  • ISBN: 9783746629469
  • Flexibler Einband: 272 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: 8,99 €
  • Auch als eBook verfügbar (6,99 €)

Mittwoch, 7. August 2013

"Esthers Garten" von Tanja Wekwerth


Das Buch hat mich schon vom Cover her sehr beeindruckt und zum Lesen eingeladen. SO stelle ich mir den Sommer vor - in diesem bequemen Sessel lässt es sich bestimmt herrlich lesen.
Elisabeth, eine Dauerstudentin, lebt in Berlin und ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie trifft den Rentner Otto, dessen Schwester sie dafür bezahlt, sich um Otto zu kümmern - Essen kochen, spazieren gehen, Gesellschaft leisten. Kein Problem, denk Elisabeth und nimmt den Job an, denn Otto wohnt über ihr im gleichen Haus.

Aus dieser Konstellation entwickelt sich eine spannende Geschichte, die auf zwei zeitlichen Ebenen spielt. Zum Einen ist da Ottos Vergangenheit als junger Gärtner bei der "gnädigen Frau Esther" mit dem wunderschönen Garten. Er schwärmt noch heute von dieser wunderbaren Frau, sie war die heimliche große Liebe seines Lebens. Zum Anderen blüht Elisabeth, die behauptet, Blumen zu hassen, immer mehr auf. Sie legt sogar einen Dachgarten an, ihren geheimen Rückzugsort, wo sie Ottos Lebensgeschichte und damit auch die Geschichte von Esthers Garten aufschreibt.


Besonders gefallen hat mir die Entwicklung der Geschichte in zwei Richtungen. In dem Maße, wie Esthers Garten und das Leben ihrer Familie in der Vergangenheit bedroht werden, wächst in der Gegenwart Elisabeths Lebensmut. Köstlich die Tanzszene mit Otto im Pyjama!
 Als Leser weiß ich, dass Esthers Geschichte kein wirkliches Happy End haben kann, denn Esther ist Jüdin und ihr Garten gedeiht Anfang der Dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Trotzdem ist es eine positive Geschichte, denn Esther und ihre Familie kann sich retten - nur der Garten hat es nicht geschafft, bis in die Gegenwart zu überleben. Auch Elisabeths kleiner Dachgarten darf nicht dauerhaft über den Dächern Berlins blühen. Aber Elisabeth hat zum Schluss der Geschichte soviel Lebensmut, dass ich sicher bin, sie wird bald einen neuen, noch schöneren Garten haben.

 
Ein großes Lob für die sanfte Schilderung des Grauens, dem die Juden sich damals ausgeliefert sahen. Es kam schleichend, darum wollten die meisten es nicht wahrhaben. Ohne dass vordergründige Klischees bedient werden, erzeugt die Autorin Gänsehaut beim Leser. Und wenn es nur der Tee ist, der plötzlich in einem anderen Laden gekauft werden soll ... 


Kleine Kritik - mit den Zeiten hatte ich mein Problem. Klar und historisch eindeutig ist die Zeit, in der Otto Gärtner bei Esther war. Aber wie alt ist Elisabeth? Ich glaube, sie ist viele Jahre älter als Esther damals und müsste damit gefühlt Mitte Dreißig sein? Und immer noch Studentin? Wenn Otto damals als junger Gärtnerbursche anfing und mehrere Jahre in Esthers Haus blieb, müsste er in der Gegenwart über Neunzig sein? Und - die beiden sind nie spazieren gegangen (nur einmal zum Essen), obwohl Elisabeth doch auch genau dafür engagiert wurde. 


Trotzdem ein wunderschönes Buch, das ich gerade einem Berliner Gartenbaustudenten weiterempfohlen habe. ;-)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :01.08.2006
  • Aktuelle Ausgabe : 01.08.2006
  • Verlag : Droemer/Knaur
  • ISBN: 9783426633427
  • Flexibler Einband: 302 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Freitag, 12. Juli 2013

GRATIS "Strandglut" von Nika Lubitsch

Ab heute 5 Tage lang GRATIS gibt es die Weltreise für die Badetasche - eine Kurzgeschichtensammlung von Nika Lubitsch. Anlass ist der "Geburtstag" Nikas als Schriftstellerin. Wie es dazu kam, könnt Ihr in ihrem Blog nachlesen. Ein sehr interessanter Beitrag zum Thema Träume, die man ein Leben lang kaum wagt, zu träumen, und die dann doch wahr werden können ...

--> Ich hatte einen Traum - Blog von Nika Lubitsch

--> "Strandglut" von Nika Lubitsch 5 Tage GRATIS bei amazon 


Donnerstag, 11. Juli 2013

"AdventureLand" von Steve Harris


Freitag, 28. Juni 2013

"Inferno" von Dan Brown

Viel ist schon geschrieben worden über dieses Buch. Bevor es erschien und zu tausenden verkauft wurde, und hinterher noch mehr. Rezensionen von "Grottenschlecht!" bis "Genial!" geistern durch die unendlichen Weiten des Internets.

Lesen oder Nicht Lesen - das ist also hier die Frage.
Ich las zuerst diese Rezension:

Father Dan Brown predigt Eugenik

Oh, das klingt böse und nach Father-Brown-Lästerung. Erschien aber auf culturmag.de und las sich für mich sehr schlüssig. Tja, dachte ich, da hat der gute Dan Brown wohl mal ein bisschen daneben gegriffen, mehr als genug, immer genau passende Zufälle ins Spiel gebracht und dann auch noch die böse Eugenik vertreten. Nein, so ein Buch werde ich nicht lesen, reine Zeitverschwendung.

Dachte ich.

Bis ich über folgende Rezension stolperte:

Zuviel des Guten, Mr. Brown

Immerhin von Literatwo, deren Beiträge ich schon öfter gern gelesen und mit stummem Nicken bestätigt hatte. Ha! Mr. Rail bestätigte Zeile für Zeile, was ich zuvor bei culturmag gelesen hatte. Zu viele Zufälle, unlogisch, konstruiert ... Doch ganz zum Schluss seines Artikels stellte der Rezensent das "Inferno" vom Kopf auf die Füße. Dan Brown habe es absichtlich so verwirrend und abstrus angelegt, um seinen treuen Lesern, die nicht vorher die Flinte ins Korn bzw. das Buch in die Altpapiertonne werfen, einen ebenso genialen wie ALLE Ungereimtheiten aufklärenden Ausgang der Geschichte zu präsentieren. Wow! Wenn das stimmt, wäre das ganz großes Kino, und ich würde, kaum auf der letzen Seite angelangt, aufstehen und applaudieren.

Ob es hier im Hause standing ovations gegeben haben wird, werde ich Euch bei Gelegenheit mitteilen. Immerhin ist in vier Wochen mein Geburtstag, und ich weiß schon, welches Buch ich mir wünschen werde, falls mich jemand fragen sollte. 
Aber bitte nicht ungefragt schenken, sonst habe ich hier unter Umständen ein dreifaches Inferno. Das wäre dann wirklich zuviel des Guten ;-) 

Donnerstag, 27. Juni 2013

"Sonne, Mond und Märchen"

Und noch ein Kinderbuch, wenn wir gerade dabei sind. Ich hab's bereits gelesen und finde es wirklich süß! Mona Frick erzählt aus einer ganz anderen, fantastischen Sicht, was da oben bei Sonne, Mond und Sternen so los ist. ;-)

Für Kinder ab 6 Jahren werden augenzwinkernd märchenhafte Erklärungen für "himmlische Ereignisse" gegeben.


Die Sonne verschläft, der Mond streikt, Der Mann-im-Mond besucht das Fräulein-in-der-Sonne... Märchenhafte Erklärungen für die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit, die Mondlandung der Amerikaner oder Mond- und Sonnenfinsternis. Witzig geschrieben, für Kinder und Kind gebliebene Erwachsene.

Die Sprache ist märchenhaft, ich fühlte mich zurückversetzt in die Kindheit. Sehr schöne Wortwahl, z.B. hat der kleine Stern "... Respekt vor der alles in den Schatten stellenden Sonne". Die Autorin hat sich wirklich Gedanken gemacht und wundervolle Formulierungen gefunden.

Es sind sieben kurze, in sich abgeschlossene Geschichten, wobei die "Figuren" in allen Geschichten ihre Haupteigenschaften behalten (z.B. die überhebliche Sonne)


Am Ende des Buches folgen die wissenschaftlichen Fakten, ebenfalls kindgerecht formuliert. 

Wunderschöne Illustrationen von Ly Fabian machen das Buch zu einem Anschau - und Vorleseerlebnis.

Das E-Book gibt es bei Amazon für 1,99 €

--> "Sonne, Mond und Märchen" von Mona Frick und Ly Fabian


Und wenn Ihr schnell seid, erwischt ihr vielleicht die beiden - also "Das Bärenkind und das Glühwürmchen", noch GRATIS ;-)


Für Kinder ab 3 Jahren. Auch mit Text von Mona und Illustrationen von Ly. 

Mittwoch, 19. Juni 2013

Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen ...

... damit ist, zumindest in den Erinnerungen meiner Kindheit, ein sehr abgelegener Ort gemeint. Fernab des menschlichen Trubels leben Fuchs und Hase so friedlich miteinander, dass sie sich sogar gegenseitig eine Gute Nacht wünschen.

Genau um diese Gute-Nacht-Gefühl geht es in dem Buch, das - zugegeben - für Kinder ab einem Alter von 2 Jahren geschrieben wurde. Warum ich es Euch trotzdem vorstelle, ist ganz einfach: Weil es mir so hervorragend gefällt, dass ich es mir selbst gekauft habe! Es hat nicht nur wunderschöne Zeichnungen von der lieben Outi Kaden, sondern die Geschichte ist einfach süß und fröhlich. Die Tiere feiern noch ein bisschen, bevor sie schlafen gehen. Dabei gibt es für die kleinen "Leser" immer wieder Neues zu entdecken, teilweise hinter stabilen Klappen verborgen, die erst geöffnet werden müssen. Also - macht Jemandem ein Geschenk mit diesem zauberhaften Buch!

Es ist zur Zeit bei amazon reduziert, kostet statt 6,95 nur 3,99 Euro!!! Und es ist größer, als ich angenommen hatte - ca. 20 mal 20 Zentimeter!

--> "Fuchs und Hase sagen Gute Nacht"

P.S. Der kuschelige Fuchs ist übrigens auch meiner. Darin verbirgt sich eine Spieluhr, die eine Gute-Nacht-Melodie spielt, wenn man dem Fuchs am Schwanz zieht ;-) IKEA hat Sinn für Humor!

Freitag, 31. Mai 2013

"Das Herzenhören" von Jan-Philipp Sender

Julias Vater verschwand kurz nach nach ihrem Abschlussexamen. Vier Jahre später macht sie sich auf die Suche, nach ihm, nach seiner Vergangenheit. Sie reist nach Burma, in die Berge, wo in dem kleinen Dorf Kalaw die Wahrheit auf sie wartet. Aus Schmerz und Enttäuschung wächst ganz langsam Verständnis und Verzeihung, je länger Julia der unglaublichen Geschichte lauscht, die der alte U Ba ihr erzählt. Am Ende ist nichts mehr, wie es war.

Was mich an dieser Geschichte am meisten beeindruckt hat, ist das große Einfühlungsvermögen, mit dem die Figuren gezeichnet sind. Obwohl mir z.B. die Schicksalsgläubigkeit der Menschen in Burma fremd ist, verstehe ich, dass sie aus ihrer Erfahrung heraus nur so und nicht anders handeln konnten. Wirklich unsympathisch ist eigentlich keine Figur. Selbst die Mutter oder  der Onkel erwecken eher Mitleid, weil sie nicht genug Vertrauen in das Leben und die Liebe haben und sich für den falschen Weg entscheiden. Die Liebe von Tin Win und Mi Mi ist so unerschütterlich, wie wir alle glauben, dass wahre Liebe sein sollte. Ich hatte stellenweise Tränen in den Augen und trotzdem nie das Gefühl, eine Schnulze zu lesen. Sondern eine zauberhaft erzählte Geschichte.

Eine Geschichte voller Liebe, von der leise und unaufdringlich erzählt wird. Das Herz des Lesers wird berührt, weil er spürt, dass hier etwas ganz Wunderbares geschieht. Vielleicht sollten wir alle viel öfter auf die Herzen hören. Wenn schon nicht auf die der Anderen - diese Gabe haben nur wenige - so doch auf unsere eigenen.

ISBN: 978-3-453-41001-5 Taschenbuch 8,99 €

Passend zum Wetter ...

Das Wetter ist momentan schlechter, als am 24. Dezember 2012 - da konnten wir bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse Kaffee trinken. Daher habe ich einen "weihnachtlichen" Lesetip für Euch:

--> "Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten" von Petra Schier


Leider vorbei - vom 31.Mai bis 2. Juni gab es das E-Book GRATIS bei amazon. Jetzt kostet es als
 E-Book 2,99 € / Gebundene Ausgabe 9,95 €

Dienstag, 7. Mai 2013

Heute GRATIS "Vandark" von Rudy Namtel

Huuhiii ... jetzt werden Spukgeschichten erzählt! Die Idee mit dem Gutshaus in Mecklenburg kommt mir zwar irgendwie bekannt vor, aber es gibt dort ja viele Gutshäuser und viele Geister - nicht nur Pograbscher. ;-) Hier ist es ein Schneesturm, der Melanie zwingt, in einem dieser alten Herrenhäuser zu übernachten. Abends, am Kaminfeuer geht es "spukig"zu ...

Besonders witzig finde, ich, dass "Nachts, wenn Teddy kommt" in dieser Sammlung enthalten ist, da ich die Vorgeschichte der Story kenne. Es war einmal ein Foto, auf dem Teddy Kartoffel schälen sollte. Dann kam ein Autor des Wegs und schrieb dem Teddy eine Geschichte auf den Kuschelbauch, in der das Messer nicht auf Kartoffeln trifft. Dafür tauchen ein paar mir bekannte Personen auf - tztztz ... Um so mehr freue ich mich, diese Spukgeschichten nun auf meinem Reader zu haben und heute Abend im Bett zu lesen. Gut, dass Teddy gerade verreist ist.

--> heute GRATIS "Vandark" von Rudy Namtel

Viel Spaß beim Lesen und vielleicht hinterlasst ihr ja einen Kommentar, wie Euch das Werk gefallen hat.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Alles neu macht der Mai ...

... auf jeden Fall gibt es für den Gewinner meiner Buchverlosung neues Lesefutter!
Ich freue mich sehr, dass meinem Buch nun eine Reise an exotische Strände bevorsteht, um dort gelesen zu werden, denn

the winner is ... Christopher!

Herzlichen Glückwunsch! Schreib mir doch bitte eine PN (über FB) mit Deiner Adresse, an die ich "Nach(t)Sicht" schicken darf. Natürlich mit persönlicher Widmung ...

Vielen Dank an alle anderen Teilnehmer, die diesmal nicht gewonnen haben. Bestimmt gibt es irgendwann wieder eine Buchverlosung - also, schaut immer mal wieder rein hier.
das geht morgen auf die Reise ...

Dienstag, 23. April 2013

Gewinnspiel zum Welttag des Buches

Verpennt! Zumindest beinahe. Heute, am 23. April,  ist "Welttag des Buches". 

"Der Welttag des Buches und des Urheberrechts (englisch World Book and Copyright Day; kurz: Weltbuchtag) am 23. April ist seit 1995 ein von der UNESCOweltweit eingerichteter Feiertag für das Lesen, für Bücher, für die Kultur des geschriebenen Wortes und auch für die Rechte ihrer Autoren." (Quelle: Wikipedia.org)
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Welttag_des_Buches

Leider habe ich die Aktion von "Blogger schenken Lesefreude" zu spät bemerkt, um mich noch offiziell zu registrieren. Da ich aber trotzdem Lesefreude verschenken möchte, kommt hier mein Angebot für Euch:

Ihr könnt wieder einmal ein Buch gewinnen! 
Da ich weiß, dass viele von euch mein Buch "Nach(t)Sicht" bereits haben, stelle ich zwei Bücher zur Auswahl, von denen der Gewinner oder die Gewinnerin sich eines aussuchen darf.

1. "Die Sekte" von Mo Hayder - ein Buch, das mich nicht mehr losgelassen hat, bis ich es durchgelesen hatte. Auf einer schottischen Insel Pig Island genannt, soll der Teufel wohnen, so erzählt man sich. Joe Oakes, ein Journalist und "Entzauberer" paranormaler Phänomäne, möchte das Geheimnis lüften, denn es ist auch bekannt, dass dort, abgeschieden vom Rest der Welt, eine Sekte lebt, mit deren Sektengründer er vor Jahren schon aneinander geriet. Es gelingt ihm tatsächlich, auf die Insel eingeladen zu werden, doch dann ist alles anders, als er glaubte. Und am Schluss wieder anders ... Dieses Buch hat mich vor allem wegen seiner Überraschungen in den Bann gezogen. Als Leser fiebere ich mit, was als nächstes geschieht, spüre die Gefahr und dann ... DAS hätte ich nicht erwartet. Spannende Lektüre für den Urlaubskoffer? 384 Seiten, Festeinband, Schutzumschlag

Oder entscheidet Ihr Euch lieber für:

2. "Nacht(t)Sicht" von Uta Daskiewitsch

Kurze und sehr kurze Geschichten, nicht nur vor dem Einschlafen zu lesen, oft mit einem überraschenden Ende. Es geht geheimnisvoll, spannend, liebenswürdig, tröstend und auch ein bisschen brutal zu ... wie im wirklichen Leben. Ihr dürft Euch der Frage stellen "Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann", erfahrt etwas über den Klabautermann, einen im Schwarzwald verschwundenen Freund, eine extrem radikale Diät und vieles mehr. Das Buch gewann im Januar 2013 den Wettbewerb bei neobooks. Der Gewinner dürfte sich über ein Taschenbuch von 174 Seiten mit persönlicher Widmung freuen.


Was müsst Ihr tun? Einfach bis 30. April 2013 einen Kommentar unter diesem Blogartikel hinterlassen. Schreibt mir bitte wo Ihr das gewonnene Buch gern lesen möchtet (Couch? Strandbad? Boot?) und welches von beiden Ihr gern hättet. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird unter notarieller Aufsicht von Rikarda-von-am-Wasser-längs am 1.Mai gezogen und benachrichtig. Also bitte auch Euren Namen nicht vergessen ;-)

Samstag, 20. April 2013

Leider vorbei GRATIS-Regenwetter-Lesewochenende ...

Nach den ersten Sommertagen des Jahres - 25° Grad im Schatten trieben mich am Mittwoch und Donnerstag mit Gartenkleid, Spaten und Gummistiefeln hinaus in den Garten - haben wir seit gestern früh Dauer-Regen und heute Nacht gab's sogar SCHNEE-Regen!!! Perfektes Lesewetter. Der Kachelofen ist geheizt, doch bevor ich mich auf mit den "Elchen" auf die Couch verziehe, möchte ich Euch gleich DREI GRATIS BÜCHER empfehlen:

1. "Ehrenmord - Sonne an Halbmond" von Michael Köhn 
Berlin, rechte und linke Gewalt, Liebe, Hass und Tod. Ich habe das buch bereits gelesen und bin froh, DIESER Seite Berlins noch nicht persönlich begegnet zu sein. Spannend zu lesen, jedoch nichts für Zartbesaitete.
--> "Ehrenmord" von Michael Köhn 
heute GRATIS  2,68 €


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2. "Elche morden nicht" von Henry-Sebastian Damaschke
Der Rechtsmediziner Henrik Fels muss aus gesundheitlichen Gründen seinen Job aufgeben und lebt fortan als Krimiautor. Nur scheint er die Mordfälle förmlich anzuziehen. Selbst eine Reise nach Norwegen, auf Anraten seines Arztes und als Flucht vor der Liebe und seinen eigenen Fehlern gedacht, lässt Henrik nicht zur Ruhe kommen. Ganz im Gegenteil, er findet sich mitten in einer unheimlichen Mordserie wieder. Ja, und die Elche, die ich selbst so mag, können es wohl nicht gewesen sein. 
Mit dieser spannenden Geschichte gehe ich heute auf die Couch ...
heute GRATIS  2,97 €

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3. "Mias Suche nach dem Schlaf" von Fianna Cessair mit zarten Illustrationen von Ly Fabian. 
Einschlafgeschichten zum Vorlesen für kleine Kinder. Ich gebe zu, ich hab mir das Buch auch heruntergeladen. Zum selbst Lesen oder, falls sich jemand meldet, der daraus vorgelesen haben möchte ;-)
heute GRATIS  2,99 €
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Viel Spaß beim Lesen bzw. Vorlesen. Und vielleicht schreibt Ihr als Kommentar unter diesen Post, wie Euch die Bücher gefallen haben.

Donnerstag, 18. April 2013

"Sauerstoffreservierungsgebühr" von Regina Mengel


Wenn jemand, der finanziell gerade so über die Runden kommt, einen First-Class-Flug plus Hotelübernachtung GEWINNT, ist klar, dass er diesen Gewinn gern in Anspruch nimmt, oder? Da ist allerdings noch diese Kleinigkeit, genannt "Sauerstoffreservierungsgebühr" - eigentlich völlig unnötig, und das Limit von Henrys Kreditkarte reicht dafür sowieso nicht aus ...

Als Leser erlebe ich, wie die Freude über den Gewinn zu Beginn nicht zu erschüttern ist. Kleine Zweifel werden von Henry einfach beiseite gedrängt, alte Ängste (Klaustrophobie) ignoriert. Stattdessen erinnert er sich an seinen technikbegeisterten Ururgroßvater. Fast scheint es, Henry reist in seinem Sinne, um zu erleben, was dem Vorfahren nicht vergönnt war. Wir Leser ahnen, dass etwas schiefläuft, bevor Henry sich dessen bewusst wird. Seine wachsende Unruhe bestätigte immer nur das Gefühl, das sich mir vorher bereits aufgedrängt hatte.

Mehr  möchte ich nicht verraten, der Leser soll sich selbst gefangen nehmen lassen von dieser in nicht all zu ferner Zukunft spielenden fiktiven Geschichte. Nur, warum musste ich beim Lesen an meinen Zahnarzt denken? Auch dort setzt, heute schon, die Kreditkarte das Limit.

Regina Mengel malt in leisen Tönen ein Horrorszenariao, in dem vom Einzelnen mehr "Eigenverantwortung" gefordert wird, diese aber eben von seiner Kreditkarte abhängt. Ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt ... Willkommen in der Zukunft. Jetzt.

Das E-Book z.B. bei amazon erhältlich, hat ca. 30 Seiten und kostet 0,99 €

--> "Sauerstoffreservierungsgebühr" von Regina Mengel

Donnerstag, 11. April 2013

„Ein Nachmittag im Herbst“ von Mirjam Kristensen


Ein junges norwegisches Ehepaar reist nach New York, den Kopf voller Pläne, was sie sich alles ansehen wollen. Vom Central Park gehen sie ins Metropolitan Museum, wo Hans Olav von einem großen Gemälde sehr fasziniert ist. Rakel lässt ihn kurz zurück, um auf die Toilette zu gehen. Er wird hier warten, sagt er. Doch als Rakel zurückkommt, ist ihr Mann verschwunden.

Was sich liest, wie der Beginn einer mysteriösen, spannenden Geschichte, passiert auf den ersten fünf Seiten, eigentlich im allerersten Satz, und ist auch schon der aufregendste Teil dieses 220 Seiten starken Buches. Danach wird minutiös von Rakels Suche berichtet.

Beim Lesen hatte ich das Gefühl, ungefähr die Hälfte aller Sätze finge mit „Ich ...“ an. „Ich setze mich auf eine Bank. Ich esse ein Stückchen Schokolade.“ usw. In gewisser Weise kommt darin die Gefangenheit Rakels im Ich, ihre Einsamkeit inmitten der hin und her wogenden Menschenmassen New Yorks, zum Ausdruck. Auf mich als Leser wirkt es genau so ermüdend, wie Rakels ergebnislose Suche nach Hans Olav.

Rakels Gedanken drehen sich im Kreis, wie ihre Suche. Immer wieder kehrt sie an die gleichen Orte zurück. Trifft die gleichen Personen, von denen sie sich Antworten erhofft, wieder und wieder. Stellt immer die gleichen Fragen. Erhält irgendwann leicht veränderte Antworten. Kommt ihrem Mann dadurch kein Stück näher. Vergisst zu essen und zu trinken, wird ohnmächtig, schläft viel.

Sicher, so mag es einer Frau ergehen, so mag sie fühlen, wenn der Mann plötzlich unter den geschilderten Umständen verschwindet. Aber möchte ich ein ganzes Buch darüber lesen? Klares Nein.

Nebenbei erfahren wir etwas über die Beziehungen der Personen, die hier die Nebenrollen ausfüllen. Die eine wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Andere streiten sich Türen schlagend und sperren sich auf dem Balkon aus. Die Nächsten bereden mehr oder weniger vernünftig ihre Trennung, bevor einer auszieht. Einer muss mit ansehen, wie seine Freundin „fremdknutscht“ und wollte sich sowieso von ihr trennen. Die einzige „funktionierende“ Ehe, die uns vorgeführt wird, ist die von Turid und Hans Martin, Rakels Schwiegereltern. Er bestimmt, sie ordnet sich unter. Auch kein Traum vom Glück …

Alles in allem ein Buch, das ich ausdrücklich nicht empfehle. Auch wenn Rakel am Ende ihre Situation akzeptiert und sogar dankbar ist für die Erkenntnis, dass die Dinge sind, wie sie sind. Für mich bleibt es ein trauriges Buch über Auflösung und Hoffnungslosigkeit.


Mittwoch, 27. März 2013