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Dienstag, 11. Juni 2019

"INSELblau" von Stina Jensen

„INSELblau“ ist der erste Teil der Inselfarben-Romane von Stina Jensen. Dieses Buch hat mir das verregnete Pfingstwochenende versüßt. Besonders gefiel mir, dass sowohl Langeoog als auch Mallorca eine Rolle im Buch und im Herzen der Hauptfigur Svea spielen. Diese doppelte Inselliebe kann ich so gut nachvollziehen. So durfte ich beim Lesen mit Svea immer wieder von der rauen Nordseeküste zum sonnigen Strand Mallorcas und zurück wechseln. Das norddeutsche Heimatgefühl, ihre sichere Beamtenstelle an der Grundschule in Oldenburg, ihr geliebter Opa auf Langeoog oder der Traum von Mallorca, die Tapasbar, ihre heimliche Jugendliebe ... Svea ist hin und hergerissen. Irgendwie passt Tobi perfekt dazu, oder doch nicht? Eigentlich war es von Anfang an ziemlich klar, wo die Geschichte mit einigen Überraschungen, Irrungen und Wirrungen hinführen müsste. Aber das ganze Hin und Her war spannend, die Beschreibungen der rauen Heimat im Norden und des nicht immer sonnigen Südens weckten auch bei mir Erinnerungen und Sehnsüchte. Ich mag Stina Jensens Schreibstil, er ist ausgefeilt und gerade deshalb leicht und sehr gut zu lesen. Und das Beste ist, dass nach „INSELblau“ noch mehrere weitere Inselfarben folgen, in denen die bekannten Figuren wieder auftauchen. So spielt Nebenfigur Wiebke die Hauptrolle in „INSELgrün“ ... Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Inselfarben. 


Fazit: Sommerlich leichte Urlaubslektüre. 5*****

Das E-Book ist im Sótano Verlag erschienen und kostet 0,99 Euro.




"Johannisglut" von Karin Joachim

Der Ahrsteig dient als Schauplatz für Karin Joachims dritten Ahrtal-Krimi. Nach genau dreißig Jahren trifft sich eine ehemalige studentische Theatergruppe zu einer Wanderung. Jana Vogt, die Tatortfotografin, wird von ihrer Freundin Meike, der Wanderleiterin, gebeten, die Gruppe zu begleiten und Fotos zu machen. Dass Jana nicht nur Wanderer vor der romantischen Kulisse der Felsen und Weinberge fotografieren würde, sondern bald einen echten Tatort, hat sie nicht erwartet. Vor dreißig Jahren verschwand ein Mitglied der Theatergruppe spurlos. Zufälligerweise bekam Jana diesen alten Fall vor Kurzem auf ihrem Schreibtisch. Nun möchte sie gern wissen, was damals wirklich passierte und hört sich unauffällig unter den Mitgliedern der ehemaligen Theatergruppe um. Bis ein Mord geschieht und sie ihre wahre Identität nicht länger verbergen kann. Die Vermutung liegt nahe, dass der alte Vermisstenfall und der aktuelle Mord zusammenhängen ...

Dieses Buch hat mich nun schon zum dritten Mal Jana Vogt und ihren Hund Usti ins Ahrtal begleiten lassen. Zum Einen gefielen mir die Beschreibungen der Landschaft und insbesondere der Wanderung entlang des Ahrsteigs so gut, dass ich unbedingt selbst einmal dort entlang wandern möchte. Zum Anderen zogen mich der dreißig Jahre alte Vermisstenfall und der aktuelle Mord in ihren Bann. Ich wollte unbedingt wissen, ob und wie sie zusammenhängen. Angenehm fand ich die Fortsetzung der Geschichte von Jana und Clemens. Die Beiden ergänzen einander beruflich und privat sehr gut. Trotzdem grübelt Jana immer noch sehr viel, aber so ist sie eben. Mit der Figur der Jana hat Karin Joachim eine lebensechte, liebenswerte und doch in sich widersprüchliche Figur geschaffen - so wie Menschen im wirklichen Leben sind. Man kann diesen Krimi durchaus lesen, ohne vorher „Krähenzeit“ und „Bittertrauben“ gelesen zu haben. Schöner ist es allerdings, wenn man Janas private Geschichte der Reihe nach mitverfolgt. 

Hilfreich war die kleine gezeichnete Landkarte im vorderen Teil des Buches. 

Fazit: Ein schöner Krimi zum Wegschmökern, der ohne Gewaltszenen auskommt und dennoch bis zuletzt spannend bleibt. 5*****


Das Taschenbuch hat 288 Seiten, ist im Gmeinerverlag erschienen und kostet 12 Euro. Das E-Book ist für 9,99 Euro erhältlich.