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Dienstag, 29. Januar 2019

"Die Zeit heilt keine Wunden" von Hendrik Falkenberg

Ein Ostseekrimi! Cover, Titel, Klappentext und Prolog versprachen Spannung und Lesegenuss. Das Thema grundsätzlich war hochinteressant. Eine Entführung, ein ungeklärter Todesfall, Spuren, die bis in die NS-Vergangenheit zurückreichen. Dazu noch ein junger Sportler, der neben seiner neu begonnenen Tätigkeit bei der Mordkommission auch noch für Olympia trainiert. Doch leider konnte das Buch die so geweckten Erwartungen nicht erfüllen. Die Zufälle wirkten an den Haaren herbeigezogen. Natürlich trifft Hannes fast nur Leute, die sich für die NS-Vergangenheit interessieren. Und wenn er dafür mit ihnen im Riesenrad festhängen muss. Richtig schlimm fand ich die Auflösung am Ende. Da hab ich mich, auf Deutsch gesagt, veralbert gefühlt. Es passte einfach nicht mit dem vorher Gelesenen zusammen. Klar können Menschen sich verstellen. Aber das hier war so grundsätzlich, nee! Vom Meer war auch wenig zu spüren. Es gibt Bücher, da schmeckt man beim Lesen die salzige Luft, spürt den Wind in den Haaren und hört die Wellen rauschen. Nichts davon wollte sich hier einstellen. Auch mit den Figuren wurde ich nur teilweise warm. Bis ich den Autor gegooogelt habe, dachte ich tatsächlich, er wäre Ü80. Die Sprache wirkt so antiquiert. Ebenso die Namen. Welche jungen Frauen Ende 20, Anfang 30 heißen heute Elke und Ines??? Und wer spricht so, wie hier in den Dialogen?

Warum ich trotzdem bis zum Ende durchgehalten habe? Weil ich auf eine logische Auflösung hoffte. Weil die Geschichte vom Thema her interessant war. Und weil es eine kalte dunkle Winterwoche war. Seine weiteren Fälle muss Hannes Niehaus allerdings ohne mich lösen.

Fazit: Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. 2**

Das Taschenbuch ist im Ullstein Verlag erschienen, hat 576 Seiten und kostet 11 Euro. Das E-Book ist für 4,99 Euro erhältlich.