Ich teile die Begeisterung der Autorin fürs Geocachen und suche in ihren Krimis nicht nur die Spannung, sondern lerne auch gern daraus, wie man knifflige Rätsel-Caches löst. Allerdings glaube ich, dass für Leser, die nicht demselben Hobby nachgehen, die (technische) Ausführlichkeit der Ermittlungen vielleicht zu weit gehen könnte. Kritik an Carine Bernards Krimis bedeutet Jammern auf hohem Niveau. Wie seine Vorgänger ist auch "Schnitzel-Jagd" ein solide gestrickter, sprachlich ausgefeilter, logisch durchdachter und am Ende aufgelöster Krimi. Dem aufmerksamen Leser der anderen Bücher von Carine Bernard könnte aber langsam das bewährte Muster auffallen: Junge, kluge Frau wird mehr oder weniger zufällig in die Ermittlungen hineingezogen. In einer so nett beschriebenen Gegend, dass man am liebsten selbst dort Urlaub machen möchte, sind knifflige Rätsel zu lösen, um dem Mörder auf die Spur zu kommen. Zur Abwechslung und Entspannung wird zwischendurch immer wieder lecker gegessen und getrunken, sodass ich meine Lektüre schon des Öfteren für einen Gang zum Kühlschrank unterbrechen musste. Kurz vor der Lösung des Falls wird es noch einmal so richtig gefährlich für die Ermittlerin ... Falls ich mir etwas wünschen dürfte, könnte der nächste Molly Preston Krim gern mit Abweichungen von diesem Muster überraschen. Ich bin gespannt und werde Molly auf jeden Fall treu bleiben.
Kleiner Nebeneffekt: Mit den enthaltenen Beschreibungen Wiener Sehenswürdigkeiten wurde meine Sehnsucht verstärkt, dieser schönen Stadt endlich einen Besuch abzustatten.
Fazit: Empfehlenswerter Krimi, der ohne Gemetzel und große Grausamkeiten auskommt. 4****
Das Taschenbuch ist bei KNAUR erschienen, hat 220 Seiten und kostet 12,99 Euro. Das E-Book ist für 4,99 Euro erhältlich.
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